Borussia Dortmund hat im Rennen um die Champions-League-Plätze der Fußball-Bundesliga zwei Punkte beim Krisenclub VfL Wolfsburg verloren. Trotz früher Führung reichte es für den Tabellenvierten nur zu einem 1:1 (1:0) in der Volkswagen Arena.
Nach den Toren von Niclas Füllkrug (8. Minute) und Yannick Gerhardt (64. Minute) hielten zwar die Serien beider Clubs in diesem Jahr: Der BVB ist seit der Winterpause weiter ungeschlagen und der VfL immer noch sieglos. Doch während die Dortmunder vor ihrem Champions-League-Achtelfinale bei PSV Eindhoven (Dienstag, 21.00 Uhr/PrimeVideo) eher ein wenig ausgebremst wurden, reichten das verdiente Ergebnis und eine überzeugende Leistung bei den Wolfsburgern wohl aus, um ihren viel kritisierten Trainer Niko Kovac weiter im Amt zu halten.
Beim VfL ist Woche für Woche die Frage, was die Clubführung stärker gewichtet: Dass ihr als Europapokal-Aspirant in die Saison gegangenes Team nur zwei der vergangenen 16 Spiele in der Fußball-Bundesliga gewann? Oder dass Einsatz und Leistungsbereitschaft der Wolfsburger Spieler auch diesmal stimmten?
Was Mannschaften im angeschlagenen Zustand häufiger passiert, widerfuhr diesmal vor 28.917 Zuschauern auch dem VfL: Er ging mit viel Mut und Elan ins Spiel und kassierte dann gleich beim ersten gegnerischen Angriff das 0:1. Marco Reus stand auf der linken Seite völlig frei. Seinen Torschuss lenkte Wolfsburgs Keeper Koen Casteels direkt auf den Oberschenkel des Dortmunder Torjägers Füllkrug.
Erneut Proteste gegen die DFL
Die Wolfsburger brauchten einige Zeit, um sich nach diesem Rückschlag zu sammeln. Aber dabei halfen ihnen sogar die insgesamt vier kurzen Unterbrechungen, für die die Tennisbälle werfenden VfL-Fans in der ersten Halbzeit mit ihren Protesten gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga sorgten.
Als Einfallstor für Wolfsburger Angriffe erwies sich immer wieder die linke Dortmunder Abwehrseite mit dem diesmal sehr fehleranfälligen Ian Maatsen. Doch im letzten Moment ging aus Sicht der Niedersachsen immer etwas schief: Einmal rutschte dem Amerikaner Kevin Paredes der Ball in bester Kopfball-Position über die Stirn (27.). Zweimal blockten Dortmunder Verteidiger im Strafraum einen Querpass von Mattias Svanberg (45.+3/45.+7). Die beste VfL-Chance vergab Kevin Behrens, als er in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nur den Pfosten traf (45.+8).
Nach der Pause übernahmen die BVB-Fans das Werfen der Tennisbälle. Diesmal änderten die nächsten kurzen Unterbrechungen aber nichts am Spielverlauf. Die Wolfsburger drückten weiter auf den Ausgleich. Und diesmal auch mit Erfolg. Zum zweiten Mal an diesem Nachmittag bereitete Dortmunds Reus ein Tor vor, in dem er diesmal im eigenen Strafraum eine Kopfball-Kerze mit anschließendem Gedränge produzierte, aus dem heraus der eingewechselte Gerhardt zum verdienten 1:1 einköpfte.
Das zeitweise etwas schläfrige Dortmunder Spiel nahm nach diesem Ausgleich noch einmal Tempo auf. Der BVB wurde trotz massiver Wolfsburger Gegenwehr in den letzten 20 Minuten wieder etwas dominanter. Die beste Chance zum Sieg vergab Julian Brandt in der Nachspielzeit per Freistoß.