Ex-Präsident Fritz Keller hat scharfe Kritik am Deutschen Fußball-Bund geäußert und Reformen beim größten Fachsportverband der Welt angemahnt.
«Es geht heute nicht mehr, dass irgendein Branchenfremder, der gewählt wird, Sachen entscheidet wie am Stammtisch. Beim DFB ist das immer noch so», sagte Keller dem Pay-TV-Sender Sky. Es gebe beim DFB «sehr, sehr gute Leute, aber die müssen irgendwann einmal das Sagen haben».
Keller, der nach einer verbalen Entgleisung gegenüber Vizepräsident Rainer Koch im Mai dieses Jahres von seinem Posten zurücktrat, sieht bislang keine Anzeichen für einen Reformprozess beim DFB. Nach seinem Abgang sei an der Spitze eine Kombination gefunden worden, «wo wieder nicht die Profis entscheiden sondern diejenigen, die durch Hierarchien reingerutscht sind».
Bis zur Neuwahl auf einem außerordentlichen Bundestag Anfang 2022 wird der Verband von den Vizepräsidenten Koch und Peter Peters geführt. Keller sieht bei der künftigen Besetzung von Führungspositionen einen dringenden Bedarf der Neuausrichtung. «Es geht um Qualifikation und Nachhaltigkeit und nicht darum, wie lange jemand ein Amt ausfüllt. Man muss in Generationen denken, das ist schiefgelaufen. Das muss beim DFB unbedingt geändert werden», sagte der 64-Jährige und fügte hinzu: «Ich gehe davon aus, dass man diese Professionalisierung auch möchte.»