Durch ein Eigentor in der Nachspielzeit und trotz eines Doppelpacks von Lucas Höler hat der SC Freiburg zum Abschluss des Fußball-Jahres eine Niederlage kassiert. Die Badener mussten sich im Landesduell beim 1. FC Heidenheim mit 2:3 (1:0) geschlagen geben.
Matthias Ginter stolperte den Ball am Ende über die eigene Linie (90.+2). Die Freiburger, die in der Bundesliga zuvor dreimal nacheinander gewonnen hatten, rutschten aus den Europapokal-Plätzen. Die anstehende Pause dürfte ihnen wegen ihrer Personalprobleme gelegen kommen.
Höler traf vor 15.000 Zuschauern auf der Ostalb erst in der 7. und dann in der 64. Minute per Foulelfmeter. Für Heidenheim erzielten Eren Dinkci (52.) und Kleindienst zweimal den Ausgleich. Durch Ginters Missgeschick krönte der Aufsteiger sein außergewöhnliches Jahr sogar noch mit einem weiteren Erfolgserlebnis und liegt nun komfortable zehn Punkte vor der Abstiegszone.
Der Kapitän verlängert
Die Heidenheimer verkündeten wenige Minuten vor dem Anpfiff die Vertragsverlängerung ihres Kapitäns Patrick Mainka bis 2027, mussten krankheitsbedingt aber auf Standard-Spezialist Jan-Niklas Beste verzichten. Den Mittelfeldspieler hätten die Gastgeber in der ersten Halbzeit gut gebrauchen können. Etwas gefährlichere ruhende Bälle wären gegen die über weite Strecken tief stehenden Freiburger womöglich ein probates Mittel gewesen. So hatte der FCH zwar oft die Kugel, offensiv aber zu wenig Durchschlagskraft.
Der SC, quasi mit dem letzten Aufgebot und nur fünf Feldspielern auf der Bank angereist, zog sich nach der frühen Führung durch Höler erst mal zurück. Der Stürmer hatte nach einem guten Zuspiel von Merlin Röhl von der rechten Seite flach ins linke Eck getroffen. Mitte der ersten Halbzeit flog den Freiburgern ein eigener Eckball beinahe um die Ohren, der FCH brachte den Konter aber nicht zu Ende gespielt. Auch bei Chancen durch Kleindienst (24.) und Dinkci (36.) agierten die Schwaben etwas zu umständlich.
Für Aufwand belohnt
Kurz nach der Pause belohnten sich die Heidenheimer aber für ihren Aufwand. Kleindienst behielt gegen ausnahmsweise mal unsortierte Gäste die Übersicht und legte quer, Dinkci verwandelte schön ins linke obere Eck. Die Trainer-Urgesteine Frank Schmidt aufseiten der Heidenheimer und Christian Streich aufseiten der Freiburger trieben ihre Spieler wild gestikulierend an – und die Partie nahm weiter Fahrt auf. Röhl scheiterte an FCH-Keeper Kevin Müller (54.).
Als Ritsu Doan im Heidenheimer Strafraum einen Haken machte und im Duell mit FCH-Verteidiger Benedikt Gimber zu Boden ging, entschied Schiedsrichter Benjamin Brand auf Strafstoß – Höler verwandelte souverän. Doch der Underdog schlug in Person von Kleindienst aus kurzer Distanz noch mal zurück. In der Nachspielzeit wurde Verteidiger Ginter dann zur tragischen Figur der Freiburger.