Karin Danner, Managerin der Fußballerinnen beim FC Bayern München, fordert vom DFB eine Professionalisierung und bessere Vermarktung der Frauen-Bundesliga.
«Sportlich sind wir eine sehr starke Liga. Aber wirtschaftlich gesehen sind uns andere Ligen weit voraus», sagte die 63-Jährige in einem Interview der ARD-«Sportschau». Eine komplette Profiliga müsse eines der obersten Ziele sein: «Spielerinnen sollten sich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren können. Hier gehen die Vereine, die um die Champions-League-Plätze spielen, sozusagen in Vorleistung.»
Für die Abteilungsleiterin des deutschen Meisters muss auch der DFB-Pokal als Highlight der Saison attraktiver gestaltet werden. «Aktuell ist der DFB-Pokal für manche Teilnehmer aber eher ein Minusgeschäft – und das kann nicht sein», sagte Danner.
«Die vergangenen zehn Jahre war die Entwicklung im Frauenfußball in Deutschland leider nicht nur positiv. Im Gegenteil. Es ging vieles zu langsam voran», erklärte Danner weiter. «Andere Länder haben da deutlich größere Sprünge gemacht. Bei uns müssen sich viele Strukturen ändern und professionalisieren – kurzfristig wie auch langfristig.»
Im vergangenen Jahr hatte es einen Antrag des Landesverbandes Rheinland für den DFB-Bundestag an diesem Freitag in Bonn gegeben, die Frauen-Bundesliga aus dem Verband auszugliedern. Er wurde aber wieder verworfen. «Die Vereine haben nun ihrerseits Informationen vom DFB eingefordert, welche Möglichkeiten sich etwa in Sachen Vermarktung bieten. Das Thema Eigenständigkeit wird womöglich ein Thema bleiben», sagte Danner.