Mit einem emotionalen Schlusspunkt hat Brasiliens Rekordspielerin Formiga ihre Karriere in der Fußball- Nationalmannschaft beendet.
«Für mich war es eines der größten Geschenke, dass meine Mutter hier ist und dies erlebt», sagte die 43-Jährige im brasilianischen Fernsehen beim internationalen Frauenturnier in Manaus. «Ich habe so oft von diesem Moment geträumt, und er ist gekommen.» Dona Celeste überwand dem Sportportal «Globoesporte» zufolge erstmals ihre Angst vorm Fliegen, um ihrer Tochter beim Abschied die Ehre zu erweisen.
Formiga (Ameise), die mit richtigem Namen Miraildes Maciel Mota heißt, hatte der Seleção eigentlich schon bei den Olympischen Spielen in Tokio «Adeus» gesagt. Im Herzen des Amazonasgebiets bekam sie nun noch ein richtiges Abschiedsspiel. Brasiliens schwedische Trainerin Pia Sundhage wechselte sie beim 6:1 gegen Indien in Manaus gegen Ende der zweiten Halbzeit ein, worauf die brasilianischen Fans sehnsüchtig gewartet hatten.
Applaus brandete auf, nach dem Schlusspfiff bildeten Mannschaftskolleginnen und Gegnerinnen ein Ehrenspalier, Marta überbrachte als Überraschungsgast Blumen und hielt eine Rede. Davor hatten unter anderem bereits Neymar und Pelé Formiga gewürdigt.
Sie hat 233 Länderspiele bestritten und an sieben Olympischen Spielen teilgenommen – seit Atlanta 1996, als der Frauenfußball in das olympische Programm aufgenommen wurde. Dabei gewann sie zweimal Silber, 2004 in Athen und 2008 in Peking. Nachdem Formiga im Alter von 17 Jahren erstmals in die Seleção berufen wurde, nahm sie von 1995 bis 2019 an sieben Weltmeisterschaften teil. Das hatte zuvor keine Frau und kein Mann geschafft. Mit ihrer Erfahrung will sie nun den Frauenfußball in Brasilien weiterbringen.