Das Bayern-Quartett fuhr in einem Kleinbus vor. Mit betretenen Mienen gingen Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Jamal Musiala und Serge Gnabry nach dem 1:2 der Münchner wenige Stunden zuvor bei Bayer Leverkusen am späten Sonntagabend rasch ins Teamhotel der Fußball-Nationalmannschaft.
Hansi Flick kam kurz darauf gemeinsam mit Rudi Völler mit einer Limousine in Frankfurt/Main an. Der Bundestrainer und der neue Sportdirektor schrieben noch ein paar Autogramme.
Die Neulinge waren da schon da. Gemeinsam mit Kevin Schade und Josha Vagnoman war auch Mergim Berisha rechtzeitig angereist. Der Stürmer vom FC Augsburg gehört zum Sextett, das Flick für den Jahresauftakt mit den Testspielen am Freitag in Mainz gegen Peru und drei Tage später in Köln gegen Belgien erstmals in die A-Auswahl berufen hat.
«Ich freue mich auf die Jungs, dass ich sie kennenlernen darf und freue mich auf die Herausforderung», sagte der 24-Jährige bei der Ankunft in Frankfurt/Main. «Klar, ich war ein bisschen nervös», berichtete Berisha vom ersten Telefonat mit dem Bundestrainer. Flicks Anruf hatte er verpasst, beim Rückruf ging der DFB-Chefcoach aber gleich ran. «Ich bin hier, ich will mich von der besten Seite präsentieren», betonte Berisha, der 2021 den EM-Titel mit der U21 gewinnen konnte.
Flick: Kader soll «breiter aufgestellt» sein
Neben Berisha, Vagnoman und Schade gehören auch Felix Nmecha, Marius Wolf und der am Sonntag für den verletzten Armel Bella Kotchap nachnominierte Malick Thiaw erstmals zum DFB-Team. Flick startet die Vorbereitung auf die Heim-EM im Sommer 2024 mit einer öffentlichen Trainingseinheit. Heute können die Fans von 16.30 Uhr an im Stadion am Brentanobad in Frankfurt/Main die Nationalspieler bei einer Regenerationseinheit sehen.
Da viele Akteure – wie die vier Profis vom FC Bayern München oder Torwart Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona – noch am Sonntag im Einsatz waren, legt der Bundestrainer am Montag nur mit den üblichen Erholungsübungen am Folgetag los. Vor dem Training sprechen Flick, DFB-Sportdirektor Rudi Völler und U21-Trainer Antonio Di Salvo bei einer Pressekonferenz (11.00 Uhr).
Nicht im Kader sind zwölf Akteure, die in Katar beim frühen WM-Aus noch zum Aufgebot gehörten, darunter temporär auch feste Größen wie Thomas Müller, Ilkay Gündogan, Leroy Sane, Antonio Rüdiger und Niklas Süle. «Wir wollen einen Kader, der breiter aufgestellt ist», begründete Flick diese Entscheidung.