Mit einem bislang einmaligen Spezialprogramm will Hansi Flick die Fußball-Nationalmannschaft fit machen für den Angriff auf den WM-Titel 2022.
Im kommenden Jahr sollen Manuel Neuer, Timo Werner und ihre Kollegen auch bei der täglichen Arbeit in den Vereinen von München bis London Trainingsinhalte für die DFB-Elf absolvieren. «Uns ist es wichtig, dass die Spieler, auch wenn wir nicht zusammen bei der Nationalmannschaft sind, daran arbeiten, was wir ihnen individuell vorgegeben haben. Etwa am taktischen Verständnis oder am Thema Standardsituationen», sagte Flick in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
Kein Januar-Lehrganag – mehr Kontakt zu Clubs
Dafür verzichtet der Bundestrainer in der Bundesliga-Pause vom 24. Januar bis 3. Februar auf einen Lehrgang mit seinen WM-Kandidaten. In dieser Zeit müssen die Clubs nur ihre Spieler aus Amerika und Asien für dort noch ausstehende WM-Qualifikationsspiele abstellen.
«Für viele Spieler, die international spielen, war die Belastung sehr hoch. Deswegen glaube ich auch, tut dem einen oder anderen, weil die Winterpause auch nicht allzulang ist, ein Durchatmen ganz gut», sagte Flick der Deutschen Presse-Agentur vor der Zusammenkunft der Nationalspieler am Montag in Wolfsburg. Am Donnerstag spielt die DFB-Elf dort gegen Liechtenstein, bevor am Sonntag die WM-Qualifikation mit dem Gastspiel in Armenien abgeschlossen wird.
Flick will den Fokus auch auf die tägliche Arbeit in den Clubs legen. «Nationalmannschaft ist immer, das ganze Jahr, nicht nur die 14 Tage, die man bei einzelnen Maßnahmen zusammen ist oder während der Turniere», sagte der 56-Jährige. Intensiv hat er in seinen ersten gut vier Monaten als Bundestrainer den Kontakt zu den Vereinen gepflegt. «Das läuft auch über Gruppencoaching, mal online, aber auch mal so, dass die Spieler das nach Absprache mit den Vereinstrainern vor Ort in ihren Clubs umsetzen», erläuterte Flick den Plan für das WM-Jahr.