Bundestrainer Hansi Flick hat die Kritik an seinen Nominierungskriterien bei der tief in der Krise steckenden Nationalmannschaft deutlich zurückgewiesen.
«Ich finde es schon eine große Dreistigkeit, ganz ehrlich, zu behaupten, dass die Nationalmannschaft nicht nach dem Leistungsprinzip die Spieler einlädt», sagte Flick am Montag beim internationalen Trainer-Kongress in Bremen. «Was haben wir davon?» Es sei teilweise «auch eine Unverschämtheit», wie darüber gesprochen werde.
Die DFB-Auswahl hatte in den Juni-Länderspielen gegen die Ukraine (3:3), in Warschau gegen Polen (0:1) sowie gegen Kolumbien (0:2) enttäuscht, Flick war stark in die Kritik geraten. Ehemalige Nationalspieler hatten dem 58-Jährigen vorgeworfen, bei seiner Kaderauswahl nicht auf das Leistungsprinzip zu setzen.
«Damit muss man umgehen können»
«Damit muss man umgehen können», sagte Flick. Wichtig sei ihm der Austausch mit den Trainern, der gut funktioniere. «Die Trainer sind meine Ansprechpartner, nicht Sportdirektoren oder was auch immer.»
Die generelle Härte der Kritik habe ihn überrascht. «Wir hätten natürlich auch nicht gedacht, dass die Ergebnisse so schlecht ausfallen. Deswegen müssen wir uns am Ende die Kritik auch gefallen lassen», sagte Flick über die Juni-Länderspiele, die er zur Experimentierphase für eine Dreierkette in der Abwehr erklärt hatte.
Im September trifft die DFB-Auswahl in Wolfsburg auf WM-Schreck Japan und in Dortmund auf Vize-Weltmeister Frankreich. Flick hatte angekündigt, ab diesen Spielen sehr viel deutlicher auf die Spieler setzen zu wollen, die bei der Heim-EM im kommenden Jahr tragende Rollen spielen sollen.