FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina hat den Videobeweis zum Jahrestag des erstmaligen Einsatzes der Technologie in einem Länderspiel als «eine der größten Veränderungen in der Geschichte des Fußballs» gerühmt.
Der Video Assistant Referee (VAR) habe nicht «das „Ende des Fußballs“ eingeläutet, wie damals zum Teil berichtet wurde. Stattdessen ist die Technologie mittlerweile tief mit unserem Sport verwoben und es fällt schwer, sich den Fußball noch ohne VAR vorzustellen», schrieb der Italiener (62) in einer FIFA-Mitteilung.
Der VAR war am 1. September 2016 beim Testspiel zwischen Italien und Frankreich (1:3) in Bari zum Einsatz gekommen. «Ich erinnere mich, dass ich mit dem neu gewählten FIFA-Präsidenten Gianni Infantino in einem Kastenwagen vor dem Stadion in Bari saß», schrieb Collina. Alles sei «glatt» gelaufen, knapp zwei Jahre später kam der Videobeweis auch bei der WM 2018 in Russland zum Einsatz.
Videobeweis soll schneller werden
Die Technik habe «für mehr Fairness in Fußballspielen» gesorgt. Es sei aber «verständlich, dass die Menschen Zeit brauchen, um sie zu verstehen und schätzen zu lernen», schrieb der frühere Weltklasse-Schiedsrichter. Es gebe «immer Raum für weitere Verbesserungen. Das ist uns klar. Wir wissen, dass es manchmal zu lange dauert, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird, und wir müssen diesen Prozess beschleunigen.»
Bei der WM in Katar Ende des Jahres werden halbautomatische Abseitslinien eingesetzt werden. «Die Video-Spieloffiziellen bekommen automatisch Bildmaterial zu allen Abseitssituationen. Zudem wird im TV und in den Stadien eine neue grafische Visualisierung gezeigt, um den Fans ein besseres Verständnis der getroffenen Entscheidungen zu ermöglichen», sagte Collina. «Diese Technologie macht zudem die VRA-Technologie noch präziser, dank des «vernetzten Balls», der exakt den Moment der Ballabgabe registriert, und des Erfassungssystems, das die genaue Position der Spieler kennt.»