Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner befürchtet durch den Ausschluss der Fans des Fußball-Bundesligisten für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim italienischen Topclub SSC Neapel keine Auswirkungen auf die Leistung seiner Mannschaft.
«Dass die Fans fehlen, hat keinen Einfluss auf das Spiel. Natürlich hätten wir sie gerne dabei gehabt, aber wir können es nicht beeinflussen», sagte der 48 Jahre alte Fußball-Lehrer vor der Partie am Abend (21.00 Uhr/DAZN).
Nachdem ein Eilantrag der Eintracht vor dem Verwaltungsgericht Kampanien erfolgreich und der Bann für Menschen mit Wohnsitz in Deutschland ungültig erklärt worden war, hatte die Präfektur Neapel am Sonntag ein Ticketverbot ausschließlich für Anhänger aus der Stadt Frankfurt ausgesprochen. Eine Frankfurter Beschwerde dagegen wurde abgewiesen. Bereits zuvor hatte die Eintracht mitgeteilt, auf das ihr zustehende Auswärtskontingent von 2700 Eintrittskarten zu verzichten.
Eintrtacht-Coach kritisiert UEFA-Präsidenten
Glasner wollte den beispiellosen Vorgang, den am Dienstag auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin scharf kritisiert hatte, nicht kommentieren. «Ich bin für die sportlichen Dinge zuständig. Aus der Sportpolitik halte ich mich heraus», sagte der Eintracht-Trainer. Er wisse aber, dass die Frankfurter Anhänger mit dem Herzen bei der Mannschaft seien.
Die Frankfurter müssen beim Spitzenreiter der Serie A einen 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen. Glasner hat dafür einen Matchplan entwickelt. «Wir haben uns etwas überlegt, von dem wir denken, dass es passt», sagte er.
Gasner und der Faktor Geld
Glasner sieht seinen Club auch nach dem Titel in der Europa League finanziell noch nicht in der deutschen Fußball-Elite. «Als Eintracht stehen wir in der Geldrangliste zwischen den Plätzen acht bis zehn, deshalb müssen wir – wie viele andere Klubs auch – andere Wege finden, mit denen wir uns auf dem Platz einen Vorteil verschaffen», sagte der Österreicher in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung».
Die Hessen haben 2022 – unter anderem nach Siegen über den FC Barcelona und die Glasgow Rangers – die Europa League gewonnen und dürfen deshalb erstmals in der Champions League starten. In dieser Bundesliga-Saison befindet sich die Eintracht auf Kurs, erneut in den internationalen Wettbewerb einzuziehen.
Die Finanzen sieht Glasner im Fußball als ein zentrales Kriterium. «Der vielversprechendste Erfolgsfaktor bleibt Geld. Wer den höchsten Etat hat, der steht in der Regel auch in der Tabelle vorne, so wie seit zehn Jahren der FC Bayern. Gute Arbeit musst du trotzdem machen, keine Frage, aber die Finanzkraft ermöglicht dir, einen Kader zu haben, mit dem auch ein anderer Fußball möglich ist», sagte der 48-Jährige. Die spielerische Leichtigkeit müsse man sich auch leisten können.