Der FC Bayern hat nach einem Fehlstart einen torreichen Sieg gegen den FC Augsburg gefeiert. Drei Tage nach dem Viertelfinal-Einzug in der Champions League bejubelten die Münchner in der Fußball-Bundesliga nach einem frühen 0:1-Rückstand ein unterhaltsames 5:3 (4:1).
Nach einer großzügigen Rotation zeigten sich die neu ins Team beförderten João Cancelo (15. Minute), Benjamin Pavard (19./35.) und Leroy Sané (45.) ebenso in Torlaune wie Alphonso Davies (74.).
Vor diesen Treffern hatten die Münchner mit zerknirschten Mienen das Gegentor nach nur 120 Sekunden durch Bayern-Schreck Mergim Berisha verdauen müssen. Der U21-Europameister, der eine knappe Woche vor der Nationalmannschaftsnominierung durch Bundestrainer Hansi Flick für sich warb, verkürzte vor 75.000 Zuschauern auch auf 2:4 (60./Foulelfmeter). Der Siegtorschütze vom 1:0 im Hinspiel traf damit in allen vier Pflichtpartien mit Salzburg und Augsburg gegen München. An der gefestigten Tabellenspitze des Serienmeisters änderte das aber ebenso nichts wie das 3:5 durch Irvin Cardona (90.+3).
Cancelo und Pavard glänzen
Anders als bei den zwei Erfolgen in den zwei Achtelfinalspielen ohne Gegentor gegen Paris Saint-Germain hielt die Null gegen Augsburg nicht. Der FCA belohnte sich für eine mutige Herangehensweise mit einer frühen Führung. Die Taktik ging bei der fünften Auswärtspleite in diesem Jahr aber zulasten der Defensive.
Trainer Julian Nagelsmann freute sich darüber, dass die neu in die Startelf beorderten Stars Cancelo, Pavard, Sané und Sadio Mané als Torschützen oder Vorbereiter glänzten. Nur Serge Gnabry glückte das nicht.
Der von Manchester City ausgeliehene Cancelo machte nach frustrierenden Bankdrücker-Tagen den Anfang beim Toreschießen. Portugals WM-Spieler trickste auf dem rechten Flügel Augsburgs etwas ungeschickten Verteidiger Mads Pedersen aus und schloss zum schnellen Ausgleich ab.
Im Anschluss spielte sich Pavard mit seinem ersten Doppelpack in einen kleinen Torrausch. Nach einem abgewehrten Freistoß von Joshua Kimmich machte Mané den Ball akrobatisch per Fallrückzieher wieder scharf, Pavard vollendete. Seltenheitswert hatte der nächste Treffer des Franzosen, weil er nach einer der so oft nicht erfolgreichen Kimmich-Ecken fiel. Zwar konnte der Kopfball von Matthijs de Ligt abgeblockt werden, doch Pavard war per Scherenschlag zur Stelle.
Der 26-jährige Pavard, der beim 2:0 gegen Paris Saint-Germain gesperrt auf der Tribüne hockte, zeigt sich seit Wochen in guter Form. Nachdem er wiederholt mit einem Wechsel kokettiert hatte, scheint es auf eine Verlängerung der bis 2024 datierten Zusammenarbeit hinauszulaufen.
Mané-Treffer zählt wegen Abseits nicht
Nach den drei Treffern durch Verteidiger machte auch ein Angreifer mit. Schiedsrichter Florian Badstübner ließ nach Foul an Jamal Musiala den Vorteil laufen. Sané nutzte das nach erneuter Vorarbeit von Mané zum Pausenstand. Afrikas Fußballer des Jahres Mané, der lange verletzt ausgefallen war und die WM verpasst hatte, stand erstmals seit Anfang November wieder in der Anfangsformation. Ein eigener Treffer zählte wegen einer Abseitsstellung nicht (51.).
Bayern machte weiter Druck, daran änderte auch das 2:4 durch Berisha nichts. Zuvor hatte de Ligt den eingewechselten Cardona gefoult. Den Münchner Angriffen fehlte es mitunter an Präzision und Konsequenz – sonst wäre der Sieg noch deutlicher ausgefallen. Nach Vorarbeit von Cancelo erhöhte Davies auf 5:2. Für ihn kam in der Schlussphase Noussair Mazraoui nach Herzbeutelentzündung zum Comeback.