Der FC Bayern München wird sich für einen Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) aussprechen.
«Der FC Bayern München unterstützt das Vorhaben der Deutschen Fußball Liga. Wir wollen die Zukunft der Bundesliga gestalten, wir müssen besser werden, vor allem in der Auslandsvermarktung. Wir müssen bessere digitale Infrastrukturen schaffen und wir müssen uns deutlich sichtbarer machen im internationalen Wettbewerb», erklärte der Münchner Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Ich glaube fest daran, dass die DFL es schaffen wird, eine Balance zwischen Tradition und Vision zu finden. Ein guter Partner kann neben der finanziellen Unterstützung auch seine Kompetenz und sein Know-how einbringen.»
Zuvor hatte die «Bild am Sonntag» berichtet, dass sich der deutsche Fußball-Rekordmeister für einen DFL-Investor aussprechen werde. «In der jetzigen Konstellation ist gewährleistet, dass dieser Partner in sportlichen Belangen, wie beispielsweise dem Spielplan, kein Mitspracherecht hat», erklärte Dreesen weiter. «Wir haben im Austausch mit der DFL das Für und Wider abgewogen und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Zusammenarbeit mit einem strategischen Partner der beste Weg für die Bundesliga ist, sich weiterzuentwickeln.»
Am Montag soll bei der DFL-Mitgliederversammlung über eine mögliche strategische Vermarktungspartnerschaft entschieden werden. In zahlreichen Bundesliga- und Zweitligastadien hatten sich Fans zuletzt dagegen positioniert. Am 24. Mai waren ähnliche Pläne schon einmal gescheitert. Ein entsprechender Antrag hatte nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit bekommen.
Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll der neue Partner eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein. Ein Großteil der Einnahmen soll in die Weiterentwicklung des DFL-Geschäftsmodells fließen und vor allem die Auslandsvermarktung stärken.
Dreesen, der Ende Mai beim FC Bayern die Nachfolge von Oliver Kahn im Amt angetreten hatte, richtete zuletzt bei der Jahreshauptversammlung des Clubs einen eindringlichen Appell an die anderen Fußball-Bundesligisten. «Es gilt das Solidarprinzip – und zwar für alle! Es müssen alle bereit sein, neue Wege zu gehen, denn nur so kann die Bundesliga international wettbewerbsfähig bleiben», hatte der 56-Jährige gesagt.