Daniel Farke war nur wenige Wochen in Russland als Trainer angestellt, er hat das Land direkt nach dem Angriffskrieg in der Ukraine verlassen – dennoch fiel ihm der Abschied nicht leicht.
«Wenn der russische Koch, der kaum Englisch spricht, mit einem Dolmetscher vor dir steht und sich mit Tränen in den Augen bedankt für die gemeinsame Zeit, ist das sehr emotional», sagte der aktuelle Coach des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach im «Bild»-Podcast Phrasenmäher: «Wer da nicht bewegt und berührt ist, hat kein Herz.»
Der 45-Jährige hatte Anfang des Jahres einen Vertrag beim russischen Erstligisten FK Krasnodar unterzeichnet, den Club aber bereits im März aufgrund der zugespitzten Lage wieder verlassen. Ein Pflichtspiel bestritt er mit Krasnodar nicht.
In jenen Tagen habe er gemerkt, «was wirklich im Leben wichtig ist, und es wird einem noch mal bewusst, wie Völker-verständigend du im Fußball unterwegs bist». Umso enttäuschender sei es gewesen, «wenn dann – in Anführungsstrichen – der Eiserne Vorhang wieder zugezogen wird und Menschen mit unfassbarer Propaganda hinters Licht geführt werden sollen», sagte Farke: «Die russischen Spieler haben ja ganz andere Informationen bekommen als die ausländischen.»