Die Fan-Organisation «Unsere Kurve» hat die Zerstückelung der letzten beiden Spieltage in den deutschen Fußball-Ligen kritisiert und eine Rückkehr zum zeitgleichen Anpfiff im Saison-Finale gefordert.
«Der unmittelbare, direkte und faire Wettbewerb ist in dieser Saisonphase nur bei zeitgleichen Spielen zu einer für alle geltenden Anstoßzeit zu gewährleisten», schrieb die Organisation in einer Stellungnahme. Hier gewinne der Sport und taktische Überlegungen müssten in den Hintergrund treten. «Ein zerstückelter vorletzter Spieltag schädigt diese pure und unmissverständliche Idee des Sports», hieß es.
Grund für die Entzerrung
Neben den sportlichen Aspekten begründen die Anhänger ihre Forderung auch mit den Auswirkungen auf die Fan-Kultur. Früher habe man zum Saisonende Planungssicherheit für jeweils ein Heim- und Auswärtsspiel gehabt. Der Saisonabschluss habe bei Fans schon immer eine besondere Bedeutung gehabt.
«Sonderzüge werden schon vor der Winterpause geplant, Fan-Treffen wollen organisiert sein und auch der kleine Fanclub möchte die Kneipe festmachen. Diese besondere Bereitschaft, diese Fan-Kultur, prägen die letzten Spieltage der Saison wesentlich und sind durch keine Fernsehgelder zu ersetzen», schrieb «Unsere Kurve».
Grund für die Entzerrung des 33. Spieltages ist die TV-Vermarktung. Mehr Sendetermine durch unterschiedliche Ansetzungen bringen mehr Geld ein. So hat der Rechtepartner DAZN beispielsweise am 33. Spieltag zusätzlich Partien am Freitag und Sonntag im Angebot. Die Regelung hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) bereits bei der Ausschreibung 2020 verkündet.
Seit der vergangenen Saison und noch bis mindestens 2024/25 gilt: Der 33. Spieltag funktioniert wie alle anderen, die Partien sind auf die Spielzeiten von Freitag bis Sonntag aufgeteilt. Erst am 34. Spieltag wird neunmal zeitgleich am Samstag um 15.30 Uhr gespielt, um Gefahren einer Manipulation zu minimieren. In anderen europäischen Ligen war der vorletzte Spieltag schon deutlich länger entzerrt.