Auch bei den Spielen der Fußball-Bundesliga und 2. Bundesliga am Samstag ist es wegen Fan-Protesten zu Unterbrechungen gekommen. Fans des 1. FC Union Berlin warfen bei der Auswärtspartie bei der TSG Hoffenheim mehrfach Tennisbälle auf das Spielfeld. Schiedsrichter Robert Hartmann schickte beide Teams nach mehreren vergeblichen Versuchen, das Spiel fortzusetzen, in der 42. Minute zunächst in die Kabine. Nach rund zwölf Minuten ging es weiter.
Das Spiel zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem VfB Stuttgart unterbrach Schiedsrichter Tobias Welz in der ersten Halbzeit zweimal, nachdem beide Fanlager Tennisbälle auf den Rasen geworfen hatten. Erst nach rund 18 Minuten konnte die Partie fortgesetzt werden. Auch das Duell des VfL Wolfsburg mit Borussia Dortmund war zeitweise unterbrochen. Zudem gab es in den Stadien erneut Schmähgesänge in Richtung der Deutschen Fußball Liga und zahlreiche Protest-Plakate.
Unklares Abstimmungsverhalten von Hannovers Kind
Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Proficlubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. In der Diskussion ist seitdem das Abstimmungsverhalten von Hannovers Mehrheitsgesellschafter Martin Kind, der von seinem Club angewiesen war, gegen den Einstieg zu stimmen. Unklar ist, ob er indes möglicherweise mit seiner Stimme für die nötige Mehrheit gesorgt hat.
Viele Fans protestieren in den Stadien seit Wochen vor allem durch das Werfen von Gegenständen gegen den Einstieg, immer wieder werden Spiele unterbrochen.
Am Samstag war zuvor bereits das Zweitligaspiel zwischen dem SC Paderborn und Holstein Kiel für rund eine halbe Stunde unterbrochen worden. Die Teams waren in der Kabine, es drohte zeitweise ein Spielabbruch. In der Schlussphase lief die Partie jedoch wieder.
In Rostock ließen Hansa-Fans beim Zweitligaspiel gegen den Hamburger SV ferngesteuerte Autos mit blau-weißen Rauchfackeln auf den Platz fahren. Nach kurzer Zeit kamen Ordner auf den Platz und entfernten die Autos vom Spielfeld.