Der ehemalige DFL-Chef Christian Seifert erwartet nach dem geplatzten Milliarden-Deal der Deutschen Fußball Liga Stillstand.
«Wenn alle in unterschiedliche Richtungen ziehen, dann bewegt sich am Ende nichts», sagte Seifert bei einer Veranstaltung der Frankfurter Kanzlei Klinkert. Die Interessen der 36 Clubs seien zu unterschiedlich.
«In der Bundesliga haben ungefähr zehn Clubs internationale Ambitionen», sagte der langjährige DFL-Boss, der Ligaverband bestehe jedoch aus 36 Vereinen. Die Entscheidung gegen einen Investor werde «dazu führen, dass es ein paar Clubs international noch schwerer haben werden», prognostiziert der 54-Jährige. Seit dem Ende seiner Tätigkeit bei der DFL hat sich Seifert, der derzeit den Streamingdienst Dyn aufbaut, erstmals öffentlich über die Fußball-Bundesliga geäußert.
Der geplante Einstieg eines Investors bei einer neuen Tochtergesellschaft der DFL war zuvor gescheitert. Ein entsprechender Antrag erhielt bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwochnachmittag nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 Erst- und Zweitligisten. Die DFL-Spitze hatte sich von dem Deal frisches Kapital in Höhe von rund zwei Milliarden Euro versprochen.