Die fehlende Reibung beim Deutschen Fußball-Bund ist nach Ansicht des früheren Bundestrainers Berti Vogts Grund für die sportliche Krise der Nationalmannschaft.
«In den vergangenen Jahren gab es zu viel Harmonie im DFB. Das hat zum Stillstand an vielen Stellen geführt», schrieb Vogts in der «Rheinischen Post». Daher hoffe er, dass der frühere Nationalspieler Matthias Sammer den DFB künftig wieder als kritischer Geist unterstützt.
Im Verband fehle jemand, der auch Unangenehmes anspreche, urteilte Vogts. «Das ist sicherlich auch etwas, was sich Oliver Bierhoff vorwerfen lassen muss. Ich habe ihn oft darauf hingewiesen, aber Kritik war nicht gewünscht in seinem Umfeld», erklärte der 75-Jährige. Nun müsse DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke mit Sammer «wieder eine gesunde Streitkultur im DFB» etablieren.
Nationalmannschaftsdirektor Bierhoff hatte nach dem WM-Debakel seinen Rücktritt erklärt. Wie seine Nachfolge gelöst wird, ist noch offen. Der ehemalige DFB-Sportdirektor Sammer hatte betont, er stehe nicht für eine Vollzeit-Funktion zur Verfügung.
Dass Bundestrainer Hansi Flick im Amt bleiben darf, hält Vogts für richtig. Der Chefcoach müsse jetzt aber «das volle Vertrauen des DFB» haben, «unseren Fußball wieder auf die Erfolgsspur zu bringen».