Die großen europäischen Frauenfußballclubs haben in der Saison 2021/22 einen durchschnittlichen Gewinn von 2,4 Millionen Euro eingefahren und bleiben damit weit hinter den Männerteams zurück.
Das geht aus dem Report «Football Money League» der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte hervor, der in London veröffentlicht wurde. 15 von 17 befragten Top-Vereinen gaben dabei Auskunft über die finanzielle Situation ihrer Frauenteams. Demnach erwirtschafteten diese einen Gesamtgewinn von rund 35,9 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die 20 umsatzstärksten Männer-Vereine fuhren in der Saison 2021/22 einen Gesamterlös von 9,2 Milliarden Euro ein.
Die Frauenmannschaft des FC Barcelona hat laut Deloitte die höchsten Einnahmen der befragten Teams erzielt. Nach zwei Champions-League-Finalteilnahmen in den Jahren 2021 und 2022 konnte der Verein rund 7,7 Millionen Euro einnehmen. Dahinter folgen Manchester United (6 Millionen Euro), Manchester City (5,1 Millionen Euro) und Paris Saint-Gemain (3,6 Millionen Euro). Als einziges deutsches Team findet sich der FC Bayern München auf der Liste. Mit 1,7 Millionen Euro liegt der Verein im Mittelfeld auf Platz 8.
Noch immer Luft nach oben
«Große internationale Turniere haben dem Frauenfußball ein Rekordpublikum beschert und Clubs sowie Ligen auf der ganzen Welt veranlasst, sich stärker auf die Weiterentwicklung zu konzentrieren», sagte Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Group. Derzeit stehe der Frauenfußball aber noch am Anfang und Teams führen häufiger Verluste ein. «Obwohl das für junge Unternehmen erwartbar ist, besteht die Herausforderung für den Frauenfußball nun darin, eine angemessene Wachstumsstrategie zu entwickeln.»
Wie bei den Männern dominieren englische Vereine auch in der «Money League» der Frauen. Insgesamt neun Clubs sind aus der Premiere League vertreten. Daneben lassen sich drei spanische und je ein Verein aus Italien, Frankreich und Deutschland finden.