Beim letzten Blick auf die tosende Südtribüne des Dortmunder Stadions wurde Erling Haaland doch noch ein wenig sentimental.
«Die gelbe Wand ist wirklich unglaublich und etwas, das du mindestens einmal im Leben gesehen haben solltest», schwärmte der scheidende BVB-Torjäger nach dem glücklichen 2:1 (0:1) seines Teams gegen Hertha BSC via Instagram. Die großen Emotionen bei seinem Lebewohl aus der Revierstadt und der Verabschiedung von den Vereinslegenden Michael Zorc und Marcel Schmelzer wärmten sein Herz.
Was macht Moukoko?
An der Seite des künftigen Profis von Manchester City, dem mit einem verwandelten Elfmeter in der 68. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1 ein standesgemäßer Abschied gelang, genoss in Youssoufa Moukoko (84.) auch der zweite Dortmunder Torschütze die Ovationen der Fans. Möglicherweise läuft auch das erst 17 Jahre alte Talent, das die Berliner in die Relegation schoss, in der kommenden Saison nicht mehr für den BVB auf. Medienberichte, wonach er auf mittlerweile wieder aus dem Internet verschwundenen Fotos seinen nahen Wechsel angekündigt haben soll, schürten Spekulationen über seine Zukunft.
«Ich glaube, dass Youssoufa mit den Einsatzzeiten nicht zufrieden ist. Ich habe immer gesagt, dass ich ihn als Riesentalent sehe. Dennoch muss er sich in Teilbereichen weiterentwickeln», kommentierte Marco Rose. Nach einer Garantie für einen Verbleib des Angreifers, der in dieser Saison zumeist auf der Bank saß und dessen Vertrag nur noch bis 2023 läuft, klang das Statement des Trainers nicht: «Wenn er nächstes Jahr gesund bleibt und wir den Weg gemeinsam weitergehen, wird er diese Schritte machen.» Für die Dortmunder könnte es eine Option sein, den Vertrag von Moukoko zu verlängern und ihn zur Erhöhung seiner Spielanteile auszuleihen.
Saisonanalyse steht an
Auch diese Personalie dürfte in der kommenden Woche Thema sein, wenn die beim BVB obligatorische Saisonanalyse ansteht. «Da werden wir alle Sachen auf den Tisch bringen», sagte Rose. Zur Stärkung seiner Position für diese Gesprächsrunde des Clubs erinnerte er bei aller Enttäuschung über die frühen Knockouts in Europa und im DFB-Pokal an die passable Bilanz seines Teams in dieser Bundesligasaison mit dem Vereinsrekord von 85 Treffern: «Wir haben 69 Punkte geholt und eine Menge Tore geschossen. Da haben wir irgendwo auch ein bisschen was richtig gemacht. Aber wir müssen uns gemeinsam neu ausrichten.»
Der scheidende Zorc wird bei der Saisonanalyse keine tragende Rolle mehr einnehmen. Mit Ovationen und einer imposanten Choreo bereiteten ihm die Fans auf der Südtribüne einen emotionalen Abschied nach insgesamt 44 Jahren beim BVB als Spieler, Manager und Sportdirektor. Zwischenzeitlich konnte Zorc die Tränen nicht unterdrücken: «Es war heute ein schwieriger und ein schöner Tag. Es war wie eine Zeitreise. Die ganzen Jahre sind an mir vorbeigeflogen.»