Die frühere US-Nationaltrainerin Jill Ellis plädiert dafür, Fußball-Weltmeisterschaften der Frauen alle zwei Jahre auszutragen.
«Es wäre ein Vorteil, alle zwei Jahre eine WM zu veranstalten. Das würde die Bedeutung des Frauenfußballs erhöhen und den Sport auf ein höheres Niveau bringen», sagte die Leiterin des Technischen Beratungsgremiums zur Zukunft des Frauenfußballs im Weltverband FIFA bei einem Medien-Briefing.
Die 54-Jährige, die die US-Frauen-Auswahl 2015 und 2019 jeweils zum Weltmeistertitel geführt hatte, erklärte, dass der Frauenfußball mit diesem neuen WM-Rhythmus «unabhängiger vom Männerfußball werden» könnte. Das Wachstum des Frauenfußballs ist laut Ellis «eines der Hauptziele der FIFA». Sie gab zu bedenken, dass bisher nur 36 nationale Verbände jemals an einer Frauen-WM teilgenommen hätten. Es gelte, die Entwicklung des Fußballs für Frauen in vielen Ländern voranzutreiben.
Der Vorschlag, einen neuen Spielkalender für Männer und Frauen zu entwickeln, geht auf Ex-Arsenal-Trainer Arsène Wenger zurück, der die Technische Beratungsgruppe der FIFA leitet. Der Franzose hatte die WM-Ausrichtung alle zwei Jahre statt alle vier Jahre vorgeschlagen, auch der Rhythmus der Kontinentalturniere wie der EM würde dabei verkürzt. Demzufolge sollen die Änderungen nach der Männer-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit erstmals 48 Nationen endgültig greifen.
Zweifel an der Umsetzung einer Frauen-WM alle zwei Jahre hat die deutsche Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. «Meine natürliche Reaktion ist erstmal: Ne, wie soll man das umsetzen? Wo soll da noch ein großes Turnier rein?», hatte sie unlängst erklärt. Man habe ja auch eine Verantwortung gegenüber den Sportlerinnen. «Eine WM hat ja auch ein Alleinstellungsmerkmal. Ich bin mit dem aktuelle Modus glücklich. Für mich ist es fein, wie es im Moment ist», sagte Voss-Tecklenburg.