Oliver Glasner stand die Vorfreude auf die Rückkehr mit Eintracht Frankfurt in die Wohlfühloase Europa League nach dreimonatiger Pause ins Gesicht geschrieben.
«Die Europa League ist etwas ganz Spezielles für den Club und die Stadt. Frankfurt liebt die Europa League. Diese Euphorie steckt auch an. Ich bin da wie ein kleines Kind und freue mich wahnsinnig, dass ich das hautnah miterleben darf. Ich werde den Abend genießen», sagte der Trainer des hessischen Fußball-Bundesligisten vor dem Hinspiel im Achtelfinale bei Betis Sevilla am Mittwoch (18.45 Uhr/RTL+) und betonte: «Bei allem Respekt, den wir haben, zählt für uns nur das Weiterkommen. Dafür wollen wir die Basis legen.»
Beim Abschlusstraining in Frankfurt hatte der 47 Jahre alte Österreicher seine Mannschaft noch einmal auf die Mission in Sevilla eingeschworen. Diese soll nur eine Durchgangsstation auf dem geliebten Europa-Trip sein. «Wir sind rechtzeitig wieder in Schuss. Wenn wir am Donnerstag heimfliegen, wollen wir sagen können: Wir haben ein geiles Spiel gemacht», rief Glasner den Profis zu.
Selbstvertrauen durch Sieg bei Hertha BSC
Beflügelt durch das jüngste 4:1 bei Hertha BSC machte sich der Eintracht-Tross zuversichtlich auf den Weg nach Andalusien. Dort erwartet die Hessen eine schwere Aufgabe. Denn Betis Sevilla spielt in der spanischen La Liga eine starke Saison und belegt derzeit den fünften Platz. Zudem steht der 1907 gegründete Traditionsverein im Pokalfinale. «Betis ist eine sehr, sehr gute Mannschaft mit sehr guten Fußballern», warnte Glasner vor einer Unterschätzung des Gegners.
Der steht in der Heimat zwar im Schatten des großen Stadtrivalen FC Sevilla – und natürlich der großen Drei im spanischen Fußball: Real Madrid, FC Barcelona und Atlético Madrid, gegen das die Generalprobe am vergangenen Sonntag mit 1:3 verloren ging. Dennoch ist der Respekt bei den Frankfurtern groß. «Sie sind spielerisch stark und haben viele Topspieler. Wir müssen alles abrufen, um eine Runde weiterzukommen», sagte Sebastian Rode.
Rode und da Costa dabei
Der Mittelfeldspieler war nach überstandener Bauchmuskelverletzung wie der zuletzt angeschlagene Danny da Costa mit an Bord, als der Flieger gen Sevilla abhob. Bis auf den gelbgesperrten Stürmer Gonçalo Paciência steht Glasner das stärkste Aufgebot zur Verfügung. «Wir müssen eine Schippe drauflegen, um mit einem guten Ergebnis zurückzukehren», forderte der 47 Jahre alte Österreicher von seinem Personal. Der Schlüssel wird in der Defensive liegen. «Wir müssen versuchen, so wenig wie möglich zuzulassen, um dann als Sieger vom Platz zu gehen», sagte Torwart Kevin Trapp.
Auf ihn und seine Vorderleute wartet eine heiße Atmosphäre, gibt es für Fußballspiele in Spanien doch längst keine Corona-Beschränkungen mehr. 60.000 Zuschauer könnten somit im Estadio Benito Villamarín dabei sein, darunter 3000 Eintracht-Anhänger. «Es ist kein Geheimnis, dass unsere Fans sehr, sehr wichtig für uns sind. Deshalb bin ich glücklich, dass wir sie in Sevilla hinter uns haben werden», sagte Flügelflitzer Filip Kostic und versprach: «Wir packen das!»
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Betis Sevilla: Rui Silva – Bellerin, Pezzella, Edgar, Sabaly – Rodriguez, Guardado – Joaquin, Fekir, Aitor Ruibal – Willian José
Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta, Hinteregger, Ndicka – Knauff, Sow, Rode, Kostic – Lindström, Kamada – Borré
Schiedsrichter: Marco Guida (Italien)