Eintracht Frankfurt steht schon zum Beginn der neuen Saison trotz eines in letzter Minute geretteten Punktes unter Druck.
Im Rhein-Hessen-Derby der Fußball-Bundesliga kamen die Gäste in Unterzahl dank des Treffers von Omar Marmoush in der zweiten Minute der Nachspielzeit beim FSV Mainz 05 zu einem 1:1 (0:1). Vor 33.305 Zuschauern hatte Jae-Sung Lee (25. Minute) das für die Mainzer erzielt. In der 61. Minute musste Frankfurts Ansgar Knauff mit Gelb-Rot vom Platz. «Ich glaube, dass es am Ende ein gerechtes Unentschieden ist. Insgesamt können wir mit dem einen Punkt leben», sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller im Streamingdienst DAZN.
Frankfurt ist nun saisonübergreifend in der Bundesliga seit zwölf Auswärtsspielen sieglos. Die Eintracht muss am Donnerstag im Playoff-Rückspiel der Conference League gegen Lewski Sofia nach einem 1:1 deutlich zulegen, um ein Ausscheiden in diesem europäischen Wettbewerb und einen Fehlstart zu vermeiden.
«Am Schluss haben wir uns leider nicht belohnt»
«Das war das erwartete Kampfspiel. Wir gehen unglücklich mit 0:1 in Rückstand, bekommen dann noch eine Gelb-Rote Karte und haben dann gezeigt, wofür wir auch stehen, dieser Mannschaftsgeist, den wir haben, dass wir bis zum Schluss auch mit einem Mann weniger daran glauben, dass wir in der Lage sind, so ein Spiel dann nicht zu verlieren», sagte Frankfurts Schlussmann Kevin Trapp.
Die Mainzer hingegen waren betrübt darüber, am Schluss noch die ersehnten drei Punkte aus der Hand gegeben zu haben. «Am Schluss haben wir uns leider nicht belohnt», sagte Rückkehrer Phillipp Mwene, «ich glaube, drei Punkte hätten wir heute mitnehmen müssen.»
Frankfurts neuer Trainer Dino Toppmöller entschuldigte schon vor dem Anpfiff, dass es seit seinem Amtsantritt spielerisch noch an vielen Stellen hapert, weil man noch in der «Findungsphase» sei. Als Reaktion auf das magere 1:1 in der Conference League bei Lewski Sofia hatte er gleich vier Neue in die Startelf beordert. Allerdings ohne großen Effekt und größere Durchschlagskraft gegen viel agilere und aggressivere Mainzer.
Weitere Gerüchte üm Stürmer Kolo Muani
Bei dem Gastgeber zahlte es sich hingegen aus, dass Trainer Bo Svensson nach dem 1:4 beim 1. FC Union Berlin die Dreierkette komplett auswechselte – mit Neuzugang Sepp van den Berg im Zentrum. Sie ließ in der ersten Halbzeit die Eintracht-Profis bei den wenigen Offensivversuchen förmlich abprallen. Dies galt ebenso für Frankfurts Topstürmer Randal Kolo Muani, der kaum in Szene treten konnte. In der kommenden Woche wird sich entscheiden, ob der Franzose in seine Heimat zu Paris Saint-Germain zurückkehrt, falls der Serienmeister noch annähernd die 100-Millionen-Euro-Forderung der Hessen erfüllen wird.
Die Mainzer machten hingegen viel Druck, hatten aber auch nicht allzu viele Chancen. In der 23. Minute wurde ein Handelfmeter nach Videobeweis nicht gegeben: Nelson Weiper – er war kurzfristig für den verletzten Torjäger Ludovic Ajorque ins Team gekommen – hatte Robin Koch an den Arm geschossen, der sich aber wegdrehte. Zwei Minuten später nutzte jedoch der Südkoreaner Lee einen unglücklichen Zusammenprall von Eintracht-Torwart Kevin Trapp mit Hrvoje Smolcic: Der Keeper ließ den Ball zu kurz abprallen und Lee köpfte zum 1:0 ein.
Nach der Halbzeitpause wurden die Frankfurter aktiver und spielten sich Chancen heraus, die aber zu nichts Zählbarem führten. In der 59. Minute war es der später ausgewechselte Kolo Muani, dessen Kopfball gerade noch vom Mainzer Anthony Caci auf der Torlinie geklärt wurde. Glück für die Platzherren, die ab der 61. Minute nur noch gegen zehn Frankfurter kämpfen mussten. Eintracht-Außenbahnspieler Ansgar Knauff hatte Leandro Barreiro mit zu hohem Bein im Gesicht getroffen und sah die Gelb-Rote-Karte. Nur mit zehn Spielern auf dem Platz schafften die Hessen in der Nachspielzeit noch zum glücklichen Ausgleich.