Die Profis von Eintracht Frankfurt feierten mit ihren euphorischen Fans noch lange nach dem Abpfiff das späte Happy End im Fußball-Thriller gegen Betis Sevilla.
Selbst der sonst eher zurückhaltende Trainer Oliver Glasner ließ sich kurz vor Mitternacht von der Stimmung mitreißen. «Ich bin total geflasht von den Emotionen. Die Partie hat alles geboten, wofür die Europa-Eintracht steht», sagte der 47 Jahre alte Österreicher nach dem Einzug ins Viertelfinale der Europa League durch das 1:1 nach Verlängerung im Duell mit dem spanischen Topclub. «Was im Stadion abgegangen ist, habe ich genossen.»
Achterbahnfahrt der Gefühle
Spielfilm: In den 120 Minuten hatte der hessische Fußball-Bundesligist eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Kurz vor Schluss der regulären Spielzeit riss Borja Iglesias die Eintracht durch das 0:1 zunächst aus ihren Viertelfinalträumen, die sich in letzter Sekunde der dadurch fälligen Verlängerung doch noch erfüllten: Martin Hinteregger warf sich mit vollem Einsatz in eine Freistoßflanke von Filip Kostic und erzwang dadurch ein Eigentor. «In der 90. Minute ist die Fußballwelt für uns zusammengefallen, in der 120. Minute war sie wieder rosarot», resümierte Glasner und verteilte ein dickes Lob an seine Schützlinge: «Riesenkompliment an meine Mannschaft. Ich bin unglaublich stolz, was sie geleistet hat gegen einen sehr guten Gegner.»
Historie: Die Eintracht steht damit zum sechsten Mal im Viertelfinale der Europa League beziehungsweise des Vorläuferwettbewerbes Uefa-Cup, den sie 1980 sogar gewinnen konnte. Damit zogen die Hessen mit dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln gleich. Öfter als dieses Trio schaffte es bisher keine deutsche Mannschaft unter die letzten Acht dieses Wettbewerbes. Und natürlich werden in Frankfurt Erinnerungen wach an die Saison 2018/19, als die Eintracht das Halbfinale erreichte und dort erst im Elfmeterschießen am späteren Sieger FC Chelsea scheiterte.
Auslosung: Im Viertelfinale warten nun attraktive Gegner wie Spaniens Topclub FC Barcelona und der italienische Vertreter Atalanta Bergamo, der im Achtelfinale Bayer Leverkusen bezwang. Frankfurts Mittelfeldspieler Sebastian Rode wünscht sich ein Duell mit den Glasgow Rangers, die in der Zwischenrunde Borussia Dortmund ausgeschaltet hatten. Im Lostopf befinden sich am Freitagmittag ferner Sporting Braga, Olympique Lyon, West Ham United und der Bundesligarivale RB Leipzig.