Nach dem Sieben-Tore-Spektakel gegen Bayer Leverkusen genoss Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner das Glück eines außergewöhnlichen Sieges.
«Ich bin geflasht und stolz», sagte er nach dem 5:2 (2:2) gegen den Dritten der Fußball-Bundesliga. «Es war eine fantastische Leistung. Ich bin wahnsinnig happy nach dieser Leistung.»
Nach vier Siegen in fünf Spielen kletterten die Hessen auf Tabellenrang neun und damit in die Nähe der Europacupplätze. Die Werkself liegt nun vier Punkte hinter Borussia Dortmund und nur einen Zähler vor der TSG 1899 Hoffenheim sowie zwei vor dem SC Freiburg: Den nächsten Gegnern vor der Winterpause.
«Man hat gesehen, was möglich ist»
Nach dem gelungenen Einzug in das Europa-League-Achtelfinale wollen die lange in der Bundesliga im unteren Tabellendrittel dümpelnden Hessen wieder eine konstante Größe im oberen Liga-Bereich werden. «Wenn wir in jedem Spiel so viel investieren, ist für uns noch einiges möglich», meinte Christopher Lenz, der nach drei Monaten sein Comeback feierte. Ähnlich sieht es Eintracht-Mitspieler Tuta: «Man hat gesehen, was möglich ist, wenn wir alle an einem Strang ziehen.»
Der brasilianische Verteidiger hatte nach dem Doppelpack vor nur 12.000 Zuschauern von Bayer-Torjäger Patrik Schick (5. und 22. Minute/Handelfmeter) den Anschlusstreffer in der 23. Minute erzielt. Jesper Lindström (30.), Evan Ndicka (50.), Kristijan Jakic (66.) und Djibril Sow (76.) drehten in einer grandiosen Aufholjagd die Partie.
«Nach dem schnellen 0:2-Rückstand hätte es auch in die andere Richtung gehen können», sagte Glasner und warnte zugleich seine Profis: «Wichtig ist, dass wir jetzt nicht abheben und denken, alles ist wieder super.» Schließlich müssen die Frankfurter am Mittwoch (18.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach und damit erstmals gegen Ex-Coach Adi Hütter antreten.
«Wir sind gut reingekommen, mit und ohne Ball»
«Für uns ist das kein Thema. Wir wollen gegen Gladbach gewinnen», sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche. Der 41-jährige Manager wertete den außergewöhnlichen Erfolg gegen Leverkusener, die eine Woche zuvor selbst mit einem 7:1-Schützenfest gegen die SpVgg Greuther Fürth geglänzt hatten, als einen weiteren Schritt in die richtige Richtung. «Auch, was die Art und Weise, wie wir Fußball spielen», betreffe.
«Wir sind gut reingekommen, mit und ohne Ball, waren selbstsicher und konnten 2:0 in Führung gehen», sagte Bayer-Trainer Gerardo Seoane. Unmittelbar nach dem 0:2 habe die Eintracht das Spiel gedreht, weil seine Leverkusener dann Zweikampfstärke und die Übersicht am Ball gefehlt habe. «So hat Frankfurt die Oberhand bekommen. Nach dem 2:3 hat die Mannschaft den Kopf verloren», befand der Schweizer. «Die Eintracht hat sich danach in einen Rausch gespielt.»