Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat den ersten Champions-League-Gegner FC Barcelona für dessen wirtschaftliches Gebaren in den vergangenen Jahren kritisiert.
In einem Interview des Bayerischen Rundfunks sagte Hoeneß am Montagabend, der Club sei kein Vorbild mehr. «Barcelona ist eigentlich pleite. Wenn Barcelona in Deutschland wäre, wäre das ein Fall für den Insolvenzrichter», sagte der 69-Jährige. Die Katalanen sind an diesem Dienstagabend (21.00 Uhr/Amazon Prime Video) auswärts erster Gruppenkontrahent des deutschen Fußball-Rekordmeisters.
Als der inzwischen zu Real Madrid gewechselte David Alaba einmal gesagt habe, es sei sein Traum, in Barcelona zu spielen, habe er ihn gefragt, ob er mit dem Präsidenten oder mit dem Insolvenzverwalter verhandeln wolle. Hoeneß betonte, auch er sei dafür, an die Grenzen zu gehen. «Aber in dem Moment, wo das Ganze nicht mehr vernünftig refinanzierbar ist, muss man halt auch mal ‚Nein‘ sagen und dann auch mal sagen ‚Dann gewinn‘ ich halt mal die Champions League nicht‘.»
Mit Blick auf die einst lange in Spanien aktiven Altstars Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos sprach Hoeneß von der Endphase einer Ära. «Das sind Spieler, die es wahrscheinlich in der Form nie mehr oder lange Zeit nicht geben wird. Und danach wird der Fußball neu aufgerollt, und da muss der FC Bayern stark sein», sagte Hoeneß. In den kommenden ein, zwei Jahren heiße es «Augen zu und trotzdem die versuchen zu schlagen». Das sei möglich, betonte Hoeneß. «Aber zu glauben, die müssen wir und links und rechts durch wirtschaftliche oder finanzielle Zugaben an die Spieler überholen, das wird nicht gehen.»
Messi spielt nach seinem auch finanziellen Umständen geschuldeten Abschied aus Barcelona nun ebenso bei Paris Saint-Germain wie Real Madrids langjähriger Kapitän Ramos. Dessen Ex-Teamkollege Ronaldo war jüngst von Juventus Turin zu Manchester United zurückgekehrt.