Nach den schweren Randalen beim Auswärtsspiel in Bayreuth hat Fußball-Drittligist Dynamo Dresden ein härteres Durchgreifen angekündigt.
Die beiden Geschäftsführer Jürgen Wehlend und Ralf Becker machten auf einer Pressekonferenz deutlich, dass nun ein Punkt erreicht sei, der weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen werde. «Wir haben in der Vergangenheit viele Gespräche geführt, ohne dass sich etwas geändert hat. Das muss sich ändern«, sagte Wehlend.
Die Zerstörungen durch einige Dynamo-Anhänger beschrieb der kaufmännische Geschäftsführer als «blanke Anarchie». Allein den Sachschaden in einem demolierten Sonderzug bezifferte Wehlend auf «mehr als 50.000 Euro». Stellvertretend für den Club mit all seinen Gremien bat er um Entschuldigung bei allen, die durch die «unsäglichen Angriffe» geschädigt worden sind. Als erste Maßnahme hatte Dynamo bereits den freien Verkauf der Tickets für die anstehenden Auswärtsspiele eingeschränkt.
Wehlend: «Keine Tabus mehr»
Wehlend erklärte zudem, dass der «Umgang mit den Auswärtsspielen generell» auf den Prüfstand gestellt werden soll. Möglich ist, dass der Verein das übernächste Auswärtsspiel in Mannheim am 29. Oktober gänzlich ohne die Unterstützung des eigenen Anhangs bestreiten wird. Beraten werden soll dies auf einer Sondersitzung am kommenden Dienstag mit Vertretern der organisierten Fanszene. Dabei soll auch die in der Fan-Charta verankerte Selbstverwaltung des K-Blocks im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion zur Sprache kommen. «Es gibt da keine Tabus mehr, wir müssen neue Regelungen finden», sagte Wehlend.
Auch im Rudolf-Harbig-Stadion sollen diverse Sicherheitslücken ausgebessert werden. So sollen gemeinsam mit der Stadt Dresden und dem Stadionbetreiber Überwachungskameras von analog auf digital umgestellt und neue, sechs Meter hohe Fang- und Sicherheitsnetze an zwei Tribünen installiert werden. In einer neu gegründeten Arbeitsgruppe werden alle bei Dynamos Heimspielen an der Sicherheit Beteiligten mitarbeiten, auch die Polizei, kündigte der Geschäftsführer an.