Videobeweis-Projektleiter Jochen Drees vom Deutschen Fußball-Bund hält den Video-Assistenten weiterhin für «ein Erfolgsmodell». Das sagte der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter in einem Interview des «Kicker» (Montag).
«Wir haben über 100 korrigierte Fehlentscheidungen in der abgelaufenen Bundesligasaison. Und wenn man es mal genauer betrachtet: Es gibt keine Abseitstore mehr, keine Schwalben mehr, keine Tätlichkeiten mehr», sagte der 52 Jahre alte Drees und ergänzte: «Eigentlich geht es also ausschließlich nur noch um die Frage: Strafstoß ja oder nein?»
Nach viel Kritik nicht nur in den vergangenen Monaten an einzelnen Entscheidungen zeigte sich Drees aber auch offen für Veränderungen. So schlug Marco Bode, ehemaliger Aufsichtsratschef von Werder Bremen und früherer Nationalspieler, vor, drei Video-Assistenten zusätzlich, jeweils abgeschottet in einer eigenen Kabine, einzusetzen. Nur wenn alle drei – ohne jegliche Beeinflussung – auf einen Knopf für eine «krass falsche» Entscheidung drücken, würde diese aufgehoben.
«Die Idee, dass mehrere Personen mit regeltechnischer Ausbildung unabhängig übereinstimmen sollten, ist total clever, das würde definitiv die Akzeptanz erhöhen und zu noch weniger Interventionen des VAR führen», sagte Drees zu dem Vorschlag: «Die Kompetenz und Qualität der Entscheidungen würde nahezu komplett auf den Schiedsrichter auf dem Feld übertragen werden. Wir müssen wieder vielmehr dahin kommen, da sind wir uns völlig einig.»