Das DFB-Sportgericht hat im Dopingfall des HSV-Profis Mario Vuskovic den ersten Verhandlungstag nach Zeugenaussagen und Beweisaufnahme beendet. Offen ist nach der vierstündigen Sitzung am 3. Februar beim Deutschen Fußball-Bund, ob bereits am 9. Februar das Urteil in dieser Causa gesprochen wird.
Wie der Sportgerichts-Vorsitzende Stephan Oberholz ankündigte, könnte der Prozess auch länger dauern, wenn «irgendwelche leisen Zweifel» blieben und nicht alles vollständig geklärt werden könne.
Positiv auf Epo getestet
Der 21 Jahre alte kroatische Verteidiger des Zweitligisten Hamburger SV war bei einer Dopingkontrolle am 16. September 2022 positiv auf das Blutdopingmittel Erythropoetin (Epo) getestet worden und wurde vorläufig gesperrt. «Ich möchte meine Unschuld beweisen», sagte Vuskovic zu Beginn der Zeugenaussage, in der er vor allem vom Ablauf des Dopingtests berichtete.
Seine Anwälte versuchten Zweifel zu wecken, ob alles korrekt und nach den Kontrollvorschriften abgelaufen sei oder die Urinproben sogar vertauscht worden sein könnten. Vuskovic war zusammen mit Mitspieler Xavier Amaechi beim Test gewesen.
Außerdem sagte Vuskovic aus, nicht über die Rechte bei einer Kontrolle aufgeklärt worden zu sein und dass er den Inhalt des Testformulars nicht erfassen konnte, weil es nur auf Deutsch verfasst war: «Ich spreche Kroatisch und habe das nicht verstanden.» Doping-Kontrolleur Markus Jungblut versicherte, dass das Testprocedere eingehalten worden sei, aber eine explizite Aufklärung über den Kontrollablauf nicht erfolgt sei.
Keine Auffälligkeiten bei Tests des HSV
Der leitende Mannschaftsarzt des HSV, Götz Welsch, erklärte, dass vor und nach dem positiven Test bei drei bis vier vom HSV veranlassten Blutproben bei Vuskovic keine Auffälligkeiten oder Hinweise auf Manipulation analysiert worden seien. Der 14-malige U21-Nationalspieler seines Landes sei «ein gesunder, mustergültiger Athlet».
Bei allen Gesundheitschecks sei nicht «viel Pathologisches» festgestellt worden. «Es gibt wenige Spieler wie Mario, die so differenziert und intelligent sind. Er ist interessiert, was eingenommen und therapeutisch gemacht wird», sagte Welsch. «Er ist, wie man sich einen Spieler wünscht. Er lässt nicht alles über sich ergehen.»