Union Berlins Präsident Dirk Zingler hält ein von der Deutschen Fußball Liga (DFL) empfohlenes individuelles Energie-Einsparziel in Höhe von 15 bis 20 Prozent für seinen Verein nicht für realistisch.
«Also, wenn wir heute in der Lage wären, 20 Prozent Energie einzusparen, dann würde ich hier drei Leute entlassen. Das ist alles Wahnsinn. Als ob wir bisher rumgeaast haben mit Energie», sagte der 58-Jährige in einer Medienrunde.
Natürlich lebe Union in der Realität und wisse, dass Energie knapp sei. Schon vor drei Monaten habe der Club geprüft, was er tun könne. «Alle energierelevanten Themen sind untersucht worden, und es ist festgestellt worden, dass wir relativ wenig Energie einsparen können, weil wir schon sehr sparsam waren.» So habe Union etwa die Einsatzzeiten der Rasenheizung und des Flutlichts überprüft.
Eigenversorgung über Photovoltaik geplant
Nach dem Umbau, der im kommenden Sommer beginnen soll, strebe man für das Stadion An der Alten Försterei künftig etwa eine Eigenversorgung über Photovoltaik an. Union befasse sich schon lange und grundsätzlich mit Energiesparmaßnahmen, weil sie sinnvoll seien, sagte Zingler. Kurzfristig seien die Möglichkeiten für weitere Einsparungen aber begrenzt.
Zingler hatte zuvor mit Blick auf die Energieproblematik auch die Möglichkeit einer Veränderung des Spielkalenders ins Spiel gebracht, um in Monaten zu spielen, in denen weniger Beleuchtung und Heizung benötigt würden. «Es sollte keine Tabus mehr geben», sagte er. Austausch mit anderen Clubs habe es dazu aber noch nicht gegeben.
Angesichts der Energiekrise hatte die DFL den Clubs der Bundesliga und der 2. Liga ein individuelles Energie-Einsparziel in Höhe von 15 bis 20 Prozent für die laufende Saison empfohlen. Wie es danach hieß, seien bei den Einsparzielen die sehr unterschiedlichen Gegebenheiten an den einzelnen Standorten der Bundesliga und 2. Bundesliga zu berücksichtigen.
Zingler äußerte auch Verständnis für die Bitte der DFL: «Wir sind alle dazu aufgefordert, sorgsam mit unseren Ressourcen umzugehen. Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine, sondern auch schon davor.»