Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen will die Gehälter der Fußball-Profis begrenzen. Der Fußball würde sich einen Gefallen tun, wenn man die Spielergehälter regulieren würde, sagte die 45-Jährige im Interview der «Bild am Sonntag».
Auch, weil dies die Chancengleichheit innerhalb Europas stärken würde, so die Nachfolgerin von Christian Seifert bei der Deutschen Fußball Liga. Zudem schließt die 45-Jährige Playoffs in der Bundesliga und einen deutschen Supercup in Saudi-Arabien nicht aus.
Über eine Gehaltsobergrenze in Europas Profiligen wird schon länger diskutiert, Hopfen hofft auf eine Einigung. «Wir sind zwar Wettbewerber, aber wir haben an den entscheidenden Stellen doch gemeinsame Interessen. Und auch der Politik in Europa sollte an einem gerechten Wettbewerb in einem gemeinsamen Markt gelegen sein», sagte sie.
Hopfen betonte aber auch, dass große Stars das Geld wert seien, weil sie es selbst erwirtschaften würden. «Ihretwegen gehen die Menschen ins Stadion, kaufen Trikots oder ein Pay-TV-Abo. Ich kann aber auch verstehen, dass sich die Gehälter in Dimensionen bewegen, die nur noch schwer nachvollziehbar sind.»
Bundesliga-Playoffs nicht ausgeschlossen
Playoffs im Titelkampf schließt Hopfen nicht aus. «Die Liga wäre natürlich attraktiver, wenn sie mehr Wettbewerb an der Spitze hätte», sagte die Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung mit Blick auf den möglichen zehnten Titel des FC Bayern München in Serie. «Wenn uns Play-offs helfen, dann reden wir über Playoffs. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Bayern in den letzten Jahren einen Superjob gemacht haben.»
Die Münchner seien durch die ständigen Erfolge in der Champions League auch wirtschaftlich «immer größer geworden». Hopfen verwies darauf, dass sie bei ihrem Amtsantritt zum Jahresbeginn bei der DFL gesagt habe, es gebe für sie keine heiligen Kühe.
Auf die Frage, ob es auch für die Bundesliga denkbar sei, wie die Spanier den Supercup mit vier Mannschaften in Saudi-Arabien auszutragen, sagte Hopfen: «Jede Maßnahme, die uns in Zukunft Geld bringen soll, muss zu uns passen. Ich finde aber, wir können in dieser Hinsicht aktuell gar nichts ausschließen.» Hopfen hatte vergangene Woche erklärt, dass der Bundesliga durch die Pandemie ein Verlust in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Euro droht.