Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist nach Überzeugung von Interimsgeschäftsführer Oliver Leki für die Zukunftssicherung auf Geld von Investoren angewiesen.
«Es gibt einen Investitionsbedarf in das Geschäftsmodell der Liga, in die Zentralvermarktung», sagte der 50-Jährige dem TV-Sender Bild. Die Zentralvermarktung sei das Herzstück für das Funktionieren des Verbandes der 36 Clubs aus der 1. und 2. Bundesliga. «Hier verändert sich das Wettbewerbsumfeld.»
„Weiter so“ schwierig für Clubs
Daher wäre es fahrlässig, wenn sich die Gremien nicht zumindest sehr, sehr ausgewogen und differenziert mit einer Frage beschäftigten, wie man sich aufstelle, damit man zukunftsgerichtet ins nächste Jahrzehnt gehen könne. «Die Akteure, die 36 Clubs, haben überwiegend erkannt, dass ein weiter so schwierig ist, zumindest ausgesprochen riskant wäre», sagte Leki. Man beuge sich damit Notwendigkeiten. «Das Thema ist ja auch keine Herzensangelegenheit», erklärte er.
Der Plan sieht vor, dass ein Investor 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 Jahren an der Medien-Vermarktung der Bundesliga erwirbt. Dies soll der Liga frisches Kapital von rund zwei Milliarden Euro einbringen, das zu 85 Prozent in zweckgebundene Investitionen auf Zukunftsfeldern sowie in die Stärkung der Stabilität der DFL fließen sollen.
Entscheidung fällt am 24. Mai
«Wenn die Intention gewesen wäre, wir greifen jetzt mal mit ganz viel Geld die Premier League an, hätte ich mich keine Sekunde damit beschäftigt», sagte Leki. Lediglich 15 Prozent – rund 300 Millionen Euro – sollen die 36 Clubs zur freien Verwendung erhalten. Darüber sollen die Clubs auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24. Mai abstimmen.
Für die aktuellen Fan-Proteste gegen einen Investoren-Einstieg hat Leki Verständnis. «Diese Grundskepsis kann ich 100 Prozent nachvollziehen», sagte der Funktionär. Nach der bevorstehenden Richtungsentscheidung der Clubs müsse man das Thema noch einmal sehr breit kommunizieren und auch erklären, was tatsächlich dahinterstecke. «Vieles ist noch nicht bekannt. Das kann man auch keinem verübeln, wenn man Dinge vielleicht nicht richtig durchdringt und versteht, dass man sie auch erstmal per se ablehnt», meinte er.