Die 36 Vereine der Fußball-Bundesligen erhalten in der kommenden Saison weniger Geld aus der TV-Vermarktung als ursprünglich geplant. Das bestätigte DFL-Geschäftsführer Axel Hellmann der Deutschen Presse-Agentur.
Die Clubs «werden jetzt sehr zeitnah informiert», sagte Hellmann, der gemeinsam mit Oliver Leki bis Freitag die Interims-Geschäftsführung der Deutsche Fußball Liga GmbH bildet.
Nach Angaben der «Sport Bild» beträgt das Minus etwa 100 Millionen Euro. «Ich kommentiere eine konkrete Zahl nicht, bis es nicht an die Clubs übermittelt ist», sagte Hellmann. Aber es stimme «die Richtung dessen, was veröffentlicht worden ist». Der DFL-Geschäftsführer führt die Reduzierung auf den geplatzten Investoren-Deal zurück. Der Vorstoß für den Einstieg eines Geldgebers bei der DFL hatte zuletzt die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 36 Profi-Clubs verfehlt.
«Im nächsten Jahr weniger in den Budgets»
Die Folgen würden «für die Clubs jetzt greifbar, es wird im nächsten Jahr weniger in den Budgets geben», sagte der Vorstandssprecher der Frankfurter Eintracht. Hellmann erklärte, «dass die Kosten höher sein werden, damit wir überhaupt Handlungsfähigkeit haben». Es sei «eine Konsequenz aus dem nicht fortgesetzten Investoren-Prozess, dass die Bettdecke kleiner wird».
Es werde «fühlbar, was es heißt, eine Tür zugemacht zu haben, ohne eine Alternative auf den Tisch gelegt zu haben, einen Prozess abmoderiert zu haben, ohne tatsächlich zu wissen, wie man sich stattdessen aufstellt». Alle müssen damit leben, «dass wir vor kurzfristigen Herausforderungen stehen, wie die DFL, aber auch die Clubs sich finanzieren».
Hintergrund der Reduzierung ist, dass die DFL mehr Abgaben von den Vereinen für das operative Geschäft erhalten soll und durch den neuen Grundlagenvertrag netto mehr Geld an den Deutschen Fußball-Bund fließt. Die Einnahmen aus der Inlandsvermarktung der Medienrechte liegen pro Saison bei rund 1,1 Milliarden Euro. Dazu kommen etwa 160 Millionen aus der Auslandsvermarktung.