Nach dem positiven Corona-Test von Niklas Süle äußert sich der Deutsche Fußball-Bund nicht zum Impfstatus der weiteren vier in Quarantäne geschickten Nationalspieler.
Die Anordnung des Gesundheitsamts alleine könne nicht zwingend als Folge einer fehlenden Corona-Impfung gewertet werden, sagte Teamarzt Tim Meyer. «Grundsätzlich ist es so, dass die Impfung eines der Kriterien ist», sagte Meyer. Auch «die Intensität und die Dauer der Kontakte» werde einbezogen. Laut grundsätzlicher Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI) müssen enge Kontaktpersonen ohne Symptome nicht mehr in Quarantäne, wenn sie geimpft sind.
Neben Süle wurden dessen Münchner Teamkollegen Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Jamal Musiala sowie Karim Adeyemi von Red Bull Salzburg in Quarantäne geschickt. Kimmich hatte zuletzt öffentlich geäußert, noch nicht geimpft zu sein. Gnabry war im April 2021 positiv getestet worden, Süle ist doppelt geimpft. Das Quintett war am Montag gemeinsam mit vier weiteren Spielern nach Wolfsburg geflogen, die nicht in Quarantäne müssen, sich aber vorläufig abgesondert vom Rest der DFB-Auswahl im Teamhotel bewegen sollen.
Lauterbach: «Impfung schützt vor Covid»
Zuständig für die Bewertung der Quarantäne-Maßnahmen für die Bayern-Profis ist laut Meyer das Gesundheitsamt München Land. In der aktuellen Münchner Verordnung heißt es: «Die Quarantänepflicht gilt in der Regel nicht für Kontaktpersonen, deren Immunsystem nicht durch Medikamente oder Vorerkrankungen beeinträchtigt ist und die vollständig gegen COVID-19 geimpft sind.» Dies gilt auch für genesene Personen mit einer Impfstoffdosis oder, wenn «die zugrundeliegende Testung mindestens 28 Tage und höchstens sechs Monate zurückliegt». Allerdings könne das Gesundheitsamt «im Einzelfall eine abweichende Entscheidung treffen und eine Quarantäne anordnen».
«Schadenfreude ist jetzt fehl am Platz. Ich hoffe dennoch, dass Joshua Kimmich sich noch für die Impfung entscheidet. Die Impfung schützt vor Covid, schweres Covid gefährdet die Spielstärke», twitterte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Kimmichs Aussagen hatten eine emotionale Impfdebatte rund um den Profifußball hervorgerufen.