Die Zeit der Spaziergänge auf dem Weg zu einem großen Turnier ist für die einst erfolgsverwöhnten deutschen Fußballerinnen endgültig vorbei.
In der Nations League geht heute (18.00 Uhr/ARD) in Viborg gegen Dänemark in einem ersten Schritt um die Olympia-Tickets für Paris 2024 – und das Ausleseverfahren ist knallhart. Sieben Wochen nach dem WM-Debakel darf sich die Auswahl von Britta Carlson, die die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vertritt, eigentlich keinen Ausrutscher erlauben.
«Wir wissen natürlich, um was es geht. Deshalb gilt nichts als ein Sieg», sagte Kapitänin Alexandra Popp. Bereits am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) steht in Bochum die Partie gegen Island an, weiterer Gruppengegner ist Wales. Nur die vier Gruppenersten kommen ins Halbfinale – und nur die Endspielteilnehmer dürfen zu den Sommerspielen. Als drittes europäisches Team ist in Paris Gastgeber Frankreich gesetzt.
Über die Nationa League nach Paris
Das deutsche Team hat bislang dreimal Olympia-Bronze geholt und 2016 in Rio de Janeiro Gold gewonnen. Die Teilnahme 2021 in Tokio verpasste es bereits durch das WM-Viertelfinal-Aus in Frankreich, damals ebenfalls unter Voss-Tecklenburg. Erstmals werden die Tickets über die Nations League vergeben. «Grundsätzlich kann man froh sein, dass die Qualifikation jetzt so stattfindet und nicht über das Turnier», sagte Popp angesichts des Vorrunden-Ausscheidens bei der WM.
Carlson erwartet gegen eine sehr robuste dänische Mannschaft um Bayern-Neuzugang Pernille Harder «ein Spiel auf Augenhöhe». Popp findet das neue Format grundsätzlich «ganz cool. Wir haben jetzt in unserer Gruppe Mannschaften, die extrem stark sind, wo wir uns mit messen wollen, wo du auch siehst, wo stehst du gerade». Gleichzeitig weiß die Torjägerin vom VfL Wolfsburg mit Blick auf ein mögliches Weiterkommen nach den Gruppenspielen: «Da kommen noch ein paar andere Brocken auf einen zu.»