Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist «voller Vorfreude» vor dem Duell der Olympia-Siegerinnen von 2016 und 2021. Beim Arnold Clark Cup treffen die deutschen Fußballfrauen am Sonntag (21.15 Uhr/ARD-Livestream) auf Goldmedaillen-Gewinner Kanada.
«Druck aufbauen» will Voss-Tecklenburg mit ihrem Team und «den Gegner viel ins Laufen bringen». Das kündigte sie vor der Partie im englischen Norwich an. «Ich glaube, wir haben das taktisch gut vorbereitet, wie wir auftreten wollen, und freuen uns jetzt auf das nächste schöne große Spiel.»
Gute Stimmung im DFB-Team
Rund fünf Monate vor dem Beginn der EM auf der Insel ist die Stimmung ausgesprochen gut im deutschen Team, das aufgrund zahlreicher corona- und verletzungsbedingter Ausfälle verjüngt nach England gereist ist. «Wir fühlen uns hier wohl in dem schnuckeligen, typisch englischen Hotel», schwärmte Routinier Lina Magull vom FC Bayern München gut gelaunt. «Wir saugen hier auf jeden Fall schon die englische Stimmung auf.»
Mit einem 1:1 gegen Spanien war die DFB-Elf am Donnerstag in Middlesbrough in das neue Vier-Nationen-Turnier gestartet. Beim etwas glücklichen Remis – Lea Schüller traf in der 88. Minute zum Ausgleich – hatten die Deutschen im Mittelfeld nicht viel zu melden. «Ein bisschen frustrierend», sei das gewesen, haderte Magull noch ein wenig mit der Partie. «So wenig den Ball zu haben, ist man nicht gewohnt.»
Gegen die Kanadierinnen, die zum Auftakt gegen England 1:1 gespielt haben, soll das besser werden. Voss-Tecklenburg ist optimistisch. «Ich glaube, wir werden ein bisschen mehr Ballbesitz haben als im letzten Spiel», sagte sie schmunzelnd, warnte aber: «Die haben in der zweiten Halbzeit gezeigt, was sie für einen guten Spirit haben, dass sie das Herz in ihre Hand nehmen, dass sie einen Fight annehmen, dass sie im Umschaltspiel sehr, sehr schnelle Spielerinnen haben und dass sie dann auch mit wenigen Möglichkeiten sehr torgefährlich sind.»
«Voller Vorfreude» gegen Kanada
Der Arnold Clark Cup in England gilt für die DFB-Elf als wichtige Standortbestimmung – und Vorbereitung – für die kommende EM im Juli. «Wir haben schon vieles aus dem Spanien-Spiel mitgenommen», so Voss-Tecklenburg, «wo wir defensiv noch aggressiver, noch wacher sein können – und offensiv noch konsequenter und vielleicht auch noch ein bisschen mehr Präzision in unser Spiel reinbringen.»
Dass Kanada in Norwich als Olympia-Sieger antritt, ist für die Bundestrainerin, die beim deutschen Olympia-Sieg 2016 noch nicht im Amt war, übrigens Nebensache. «Ein besonderer Ansporn ist das nicht, weil wir einfach wissen, dass Kanada eine gute Mannschaft ist, die bisher bei jedem Turnier vertreten war und jeden Gegner der Welt vor Probleme stellt», sagte Voss-Tecklenburg. «Darauf freuen wir uns genauso wie auf jedes andere Länderspiel, egal wie der Gegner heißt.»
Im dritten und letzten Spiel treffen die DFB-Frauen am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF-Livestream) in Wolverhampton auf Gastgeber England.