Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat auf die rassistischen Vorfälle während des Zweitliga-Spiels zwischen dem Hamburger SV und Fortuna Düsseldorf (1:1) reagiert und wird «Ermittlungen einleiten». Das erklärte der Verband in einer Mitteilung.
In der Partie im Volksparkstadion waren am Samstagabend Spieler beider Mannschaften rassistisch beleidigt worden. Betroffen war vor allem der ehemalige HSV- und aktuelle Fortuna-Profi Khaled Narey. Auch gegen Bakéry Jatta vom HSV soll es Beleidigungen gegeben haben, wie HSV-Zuschauer bestätigt hatten.
Der HSV will nun gegen das Fehlverhalten vorgehen. Dabei sollen auch Videoaufzeichnungen und clubeigene Beobachtungen ausgewertet werden, um potenzielle Täterinnen und Täter zu identifizieren und ihr Verhalten angemessen zu ahnden, heißt es in einer Mitteilung vom Montagabend. Das Strafmaß könne von einer Verwarnung bis zu einem Stadionverbot reichen, Mitgliedern droht ein Ausschluss aus dem Verein und mögliche Strafgelder des DFB können laut HSV-Mitteilung direkt an die Verursacher weiterbelastet werden.
HSV: «Kein Platz für Rassismus»
«Wir nehmen diese Auffälligkeiten und Schilderungen sehr ernst und befinden uns jetzt in der Analyse- und Aufklärungsphase», sagte der HSV-Veranstaltungsleiter Kurt Krägel.
Bereits am Sonntag hatten die Hamburger die rassistischen Ausfälle verurteilt. Die Vorkommnisse seien inakzeptabel und hätten «sowohl im Volksparkstadion, aber auch in unserer Gesellschaft keinen Platz», hieß es auf Twitter. Der Verein betonte, dass man als HSV für Vielfalt stehe und «alles uns Mögliche» unternehmen werde, «um die Vorfälle aufzuklären und zu ahnden.»
Auch die Düsseldorfer verurteilten die Vorfälle «aufs Schärfste». Sie hoffen deshalb, «dass es dem dem HSV gelingt, die Vorfälle schnellstmöglich aufzuklären», berichtete der «Kicker» (Montag).
Narey als Hauptbetroffener hatte sich beim Gros der Anhänger für den «warmen Empfang» bedankt, wie der 27 Jahre alte ehemalige HSV-Spieler auf Instagram schrieb. «Allen ‚Fans‘, die mich während des Spiels rassistisch beleidigt und mit Bier beworfen haben», wünschte der Neuzugang der Düsseldorfer hingegen «eine gute Besserung.»