DFB-Chef Bernd Neuendorf hat die abschätzigen Äußerungen seines Vizepräsidenten Hermann Winkler über den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj scharf verurteilt und weitere Gespräche angekündigt.
Er halte das Vorgehen Winklers mit den Grundsätzen des Deutschen Fußball-Bundes für unvereinbar, ließ Neuendorf mitteilen. Die Äußerungen über Selenskyj habe der DFB-Präsident als unerträglich und beleidigend empfunden und dies Winkler in einem Gespräch sehr klar gemacht, hieß es weiter.
Der Fall solle am Mittwoch bei einer Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten weiter diskutiert werden, kündigte der DFB an. Winkler hatte Selenskyj am Sonntag in einem Beitrag als «ehemaligen ukrainischen Schauspieler» bezeichnet, ohne den Namen und das Amt des ukrainischen Präsidenten zu nennen.
Selenskyj war am Sonntag in Berlin und erstmals seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine in Deutschland eingetroffen. Im Anschluss waren er und sein Volk in Aachen mit dem Karlspreis geehrt worden. «Am Tag, an dem er und das ukrainische Volk mit dem internationalen Karlspreis ausgezeichnet wurden, wird die verhöhnende Symbolik gegenüber dem ukrainischen Präsidenten noch verstärkt», sagte Neuendorf über Winklers Äußerungen.
Winkler entschuldigte sich
Winkler hatte am Montag via Facebook mitgeteilt, er würde den Eintrag nicht noch einmal so verfassen. «Ich entschuldige mich dafür und auch für die entstandenen Irritationen. Mich deswegen in die „Putinversteher-Ecke“ zu stellen, weise ich entschieden zurück», schrieb der 60-Jährige. Er verurteile die Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sei aber nicht mit allem, was Selenskyj mache, persönlich einverstanden.