Der Deutsche Fußball-Bund e.V. weist im Finanzbericht für 2022 einen Verlust von 4,2 Millionen Euro aus. Das gab der DFB bekannt. Zuvor hatte das «Handelsblatt» darüber berichtet.
Der DFB begründete das Defizit mit sportlichen Misserfolgen der Nationalmannschaft, den Baukosten und den laufenden Aufwänden für den fast 190 Millionen Euro teuren Campus sowie den Streitigkeiten mit dem Finanzamt. Demnach belasten Sondersachverhalte aus der Aberkennung der Gemeinnützigkeit für die Jahre 2006 sowie 2014 und 2015 die Bilanz.
Ohne Sondereffekte hätte das Minus sogar bei 17,5 Millionen Euro gelegen, schreibt das «Handelsblatt» weiter. Ein aufgelöster Rentenfonds habe aber 9,5 Millionen Euro eingebracht. Die bilanziell wichtige freie Rücklage sei auf nur noch 41 Millionen Euro gesunken. Es sei «insgesamt noch ein akzeptables wirtschaftliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar in der Vorrunde ausschied und wir es mittlerweile mit einem strukturellen Defizit zu tun haben», wurde DFB-Finanzdirektor Stephan Grunwald von der Zeitung zitiert.
Erfolg des DFB-Teams wichtig
Wirtschaftlich sei der DFB vom Abschneiden der Männer-Nationalmannschaft abhängig. Sollte auch die EM im kommenden Jahr vor eigenem Publikum enttäuschend verlaufen, «haben wir ein ernsthafteres Problem», sagte Grunewald.
Die Rechte an der Nationalmannschaft, am DFB-Pokal und einzelnen DFB-Ligen hat der gemeinnützige Verband an die Tochterfirma DFB GmbH & Co. KG verpachtet. Diese kam 2022 im ersten Jahr auf 23 Millionen Euro Gewinn bei 377 Millionen Euro Umsatz. Für 2023 erwartet der DFB e.V. nach eigenen Angaben ein ausgeglichenes Ergebnis.