Die Niederlage gegen Union Berlin soll nur ein Ausrutscher gewesen sein, gegen die Glasgow Rangers will RB Leipzig wieder seine starke Rückrundenform zeigen.
«Die Niederlage war ein Realitätscheck für uns», sagte Verteidiger Angeliño. «Aber man muss auch sehen, wo wir herkommen.» Eher dürfte man beim Club darauf blicken, wo es hingehen soll. Und das ist das Finale der Europa League am 18. Mai in Sevilla. Dafür sollte das Halbfinal-Hinspiel am heutigen Donnerstag (21.00 Uhr/RTL+) gegen die Glasgow Rangers gewonnen werden.
Dortmund als Warnung:
Die Überraschung in der Zwischenrunde gegen Borussia Dortmund hat sich Domenico Tedesco ganz genau angeschaut. Das Weiterkommen der Rangers gegen den BVB hatte den RB-Coach überrascht. «Jetzt habe ich sie ein paar Mal gesehen. Es gibt keine Überraschungen mehr», sagte der 36-Jährige. Vor allem Flügelspieler Ryan Kent rage laut Tedesco heraus. Die Mannschaft arbeite mit vielen Flanken und einer guten Strafraumbesetzung. Allerdings fehlen in Kemar Roofe und Alfredo Morales die beiden besten Stürmer.
Gäste-Alarm:
Am Spieltag dürften der Leipziger Markt und das angrenzende Barfußgässchen von den Farben blau und weiß beherrscht sein. Bis zu 7000 Rangers-Fans sollen angeblich in die Stadt kommen, viele davon vorrangig zum Feiern. Denn ein Ticket besitzt nur gut die Hälfte davon. Die Rangers spielten im Januar 2017 schon mal in Leipzig. Das Freundschaftsspiel verloren die Schotten 0:4, unter anderem schoss Yussuf Poulsen zwei Tore. Die 8000 mitgereisten schottischen Fans feierten trotzdem.
Deutsche Erfahrungen:
Für Tedesco war sein Assistent Andreas Hinkel in den vergangenen Tagen ein wichtiger Informationslieferant. Schließlich kickte der frühere Nationalspieler von 2008 bis 2011 für den Rangers-Erzrivalen Celtic und verfügt noch immer über gute Verbindungen in die Stadt am Fuße der Highlands. Doch auch die Rangers haben Deutschland-Erfahrung im Kader. Der nigerianische Nationalspieler Leon Balogun war für Hannover, Bremen, Düsseldorf, Darmstadt und Mainz aktiv.
Keine Angst vor Nkunku:
Allan McGregor hat schon einiges erlebt. Und so hat der 40 Jahre alte Torwart der Rangers auch keine große Angst vor der Torgefahr von Leipzigs Christopher Nkunku. «Ich meine das nicht respektlos, aber am Ende ist es nur Fußball. Ob vierte Liga oder Europa League – ich muss den Ball halten», sagte McGregor. Das mit dem Halten war in dieser Saison für viele Torhüter schwierig, wenn Nkunku involviert war. In 46 Spielen erzielte der Franzose schon 30 Tore und bereitete weitere 20 vor.