Vizemeister RB Leipzig muss liefern. Die Sachsen sind schlecht in die neue Saison der Fußball-Bundesliga gestartet, treffen am sechsten Spieltag in Hertha BSC aber auf einen Lieblingsgegner (15.30 Uhr/Sky).
Spannend dürfte am Samstag auch werden, wie die Gladbach-Fans den einstigen Trainer Marco Rose bei dessen Rückkehr mit Borussia Dortmund empfangen (18.30 Uhr/Sky). Den Anfang machen am sechsten Spieltag am Abend (20.30 Uhr/DAZN) Außenseiter Fürth und Rekordmeister Bayern München.
Torfest: Nach dem 7:0 des FC Bayern gegen den VfL Bochum geht es vor dem Auswärtsspiel der Münchner bei der SpVgg Greuther Fürth eigentlich nur um die Frage, wie hoch der Sieg ausfällt. Der Rekordmeister will von solchen Überlegungen nichts wissen. «Ich denke, dass es keine leichte Aufgabe für uns sein wird», sagte Kapitän Manuel Neuer. Die Franken träumen von einer Überraschung und vom Ende einer langen Misere: In bislang 19 Erstliga-Heimspielen gelang ihnen noch nie ein Sieg.
Rose-Rückkehr: Gellendes Pfeifkonzert statt warmer Worte. Dem neuen BVB-Coach Marco Rose steht bei seiner ersten Rückkehr an die alte Wirkungsstätte in Mönchengladbach ein ungemütlicher Empfang bevor. Noch immer ist die Wut der Gladbach-Fans über seinen Wechsel nach Dortmund nicht verraucht. Dass Fan-Vertreter Pfiffe und Schmähgesänge ankündigten, kommentierte Rose emotionslos: «Ich versuche, die Geschichten, die drum herum entstehen, für mich nicht aufkommen zu lassen. Damit fahre ich ganz gut. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche.»
Lieblingsgegner für die Leipzig-Wende: Nach dem Fehlstart in der Liga muss sich Vizemeister RB Leipzig mit einer Siegesserie nach oben kämpfen. Da kommt dem Tabellenzwölften Lieblingsgegner Hertha BSC am Samstag ganz gelegen. Von bisher zehn Duellen gewann Leipzig acht und schoss dabei herausragende 33 Tore. Das Spiel gegen Berlin könnte für Leipzigs neuen Stürmer André Silva die Gelegenheit sein, sein erstes RB-Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen.
Ende einer Ära: Die Profis des SC Freiburg bestreiten gegen den FC Augsburg am Sonntag ihr letztes Bundesliga-Spiel im altehrwürdigen Dreisamstadion. Es galt über Jahre hinweg als einer der größten Trümpfe der Badener. Die 1954 erbaute Spielstätte ist klein und eng, die Atmosphäre besonders. SC-Rekordtorjäger Nils Petersen räumte ein, als Gast früher nicht gerade gerne dort gespielt zu haben. Der Umzug in die neue und knapp 35.000 Zuschauer fassende Arena verzögerte sich. Erster Bundesliga-Gast dort ist dann am 16. Oktober RB Leipzig.
Bleibt Wolfsburg ungeschlagen?: Der VfL kommt als ungeschlagener Tabellenzweiter nach Hoffenheim, das aus den ersten fünf Spielen nur fünf Punkte holte – acht weniger als Wolfsburg. Trainer Mark van Bommel warnte seine Mannschaft dennoch eindringlich davor, die TSG zu unterschätzen: «Die Hoffenheimer könnten genauso gut auch mehr Punkte haben. Das Niveau in der Bundesliga ist einfach so hoch, dass jeder jeden schlagen kann.»
2G/3G: Noch herrscht ein Zuschauer-Wirrwarr bei den Clubs, die unter Auflagen seit dieser Saison wieder mehr Fans empfangen dürfen. 50 Prozent Auslastung, maximal 25.000 Zuschauer: Diese Grundregel hat die Politik den Clubs der zwei höchsten Spielklassen auferlegt. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht. So verlangt der FC Bayern München einen 3G-Nachweis und Borussia Dortmund lässt mit wenigen Ausnahmen keine Getesteten, sondern nur Geimpfte oder Genesene (2G) rein. Manchen Vereinen geht die Teil-Öffnung nicht weit genug. Sie drängen auf mehr Besucher und erwägen rechtliche Schritte.
Zweitligist Hamburger SV darf das Volksparkstadion unter 2G-Bedingungen wieder voll auslasten, wie auch Erzrivale Werder Bremen. Dortmund-Chef Hans-Joachim Watzke hatte zuletzt einen solchen Beschluss gefordert. «Wenn die überwiegende Mehrheit der Zuschauer geimpft und die Kinder getestet sind, halte ich Fußballspiele vor gut gefüllten Häusern für ein verantwortbares Risiko», sagte Watzke der «Welt am Sonntag».