Tor gegen Leverkusen, Tor gegen Salzburg, Tor gegen Augsburg – besser hätte die Woche für Lukas Nmecha nicht laufen können. Zumal es zwischendurch noch einen Anruf gab, mit dem der Stürmer des VfL Wolfsburg gar nicht gerechnet hatte.
Bundestrainer Hansi Flick war am anderen Ende der Leitung und informierte den 22-Jährigen über seine erstmalige Nominierung für das Nationalteam. «Ich habe das nicht wirklich erwartet. Das war ein bisschen ein Schock, aber die Freude kam, als ich es meinen Eltern erzählt habe, die sich auch sehr gefreut haben», berichtete Nmecha.
Ausgerechnet in Wolfsburg wird der Offensivspieler nun erstmals zur DFB-Elf stoßen, die dann am Donnerstag in der Volkswagen-Arena gegen Liechtenstein spielt. Nmecha hofft natürlich auf ein paar Einsatzminuten, will sich aber keinen Druck machen. «Ich versuche da einfach hinzugehen, gut zu trainieren und hoffe, dass ich dann meine Chance bekomme.»
Nmecha per Kopf zu Stelle
Beim 1:0 (1:0) des VfL Wolfsburg gegen den FC Augsburg machte der Neuzugang von Manchester City noch einmal Werbung in eigener Sache. Nach einer schönen Flanke von Paulo Otavio war Nmecha per Kopf zu Stelle und bescherte dem neuen VfL-Coach Florian Kohfeldt damit ebenfalls eine perfekte Woche. Drittes Spiel, dritter Sieg: dank Nmecha bleibt Kohfeldt als Trainer des VfL Wolfsburg weiter ungeschlagen.
Vier Tage nach dem 2:1 gegen RB Salzburg in der Champions League mussten die Niedersachsen in der zweiten Halbzeit aber noch um den Sieg zittern, weil ihnen etwas die Kraft ausging. Kohfeldt war dennoch zufrieden. «Die erste Halbzeit war die beste, die wir in dieser Woche gespielt haben», sagte der Nachfolger von Mark van Bommel. «Wir hätten deutlich höher führen müssen.»
Wolfsburger Chancenwucher fast bestraft
Der starke Otavio (22.), Maximilian Arnold (31.) und Sebastiaan Bornauw (31.) vergaben im ersten Durchgang aber beste Gelegenheiten für die Grün-Weißen, die lange drückend überlegen waren. Die schwachen Augsburger, bei denen Tobias Strobl früh verletzt raus musste, wurden vor der Pause lediglich bei einem Freistoß von Daniel Caligiuri gefährlich (34.).
Ansonsten konnten die Gäste zunächst zu keiner Zeit an ihre gute Leistung gegen Stuttgart anknüpfen, die eigentlich für Selbstvertrauen hatte sorgen sollen. Doch davon war lange nichts zu sehen. 69:31 Prozent Ballbesitz lautete die Statistik nach 45 Minuten. «Das war vor der Pause zu wenig», sagte FCA-Coach Markus Weinzierl.
Nach dem Seitenwechsel hätte sich der Chancenwucher der Gastgeber aber fast gerächt. Die Gäste drängten auf den Ausgleich, den Andi Zeqiri in der 52. Minute hätte erzielen müssen. Der Angreifer scheiterte aber am starken Koen Casteels im Wolfsburger Tor. «Wir hätten am Ende einen Punkt verdient gehabt, dafür musst du deine Chancen aber nutzen», sagte Weinzierl. Seine Mannschaft verpasste es eine Woche nach dem 4:1 gegen den VfB Stuttgart, sich aus der Abstiegszone zu entfernen.