Die Corona-Infektion des neuen Trainers Felix Magath hat Hertha BSC den nächsten Dämpfer im Bemühen um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga versetzt.
Eigentlich sollte der erst am vergangenen Sonntagabend verpflichtete Routinier am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die TSG 1899 Hoffenheim erstmals auf der Bank der Berliner sitzen und die sportliche Trendwende einleiten, doch daraus wird nun nichts.
Wie der abstiegsgefährdete Berliner Club mitteilte, wurde der 68-Jährige positiv auf das Coronavirus getestet. Magath sei «nahezu symptomfrei» und stehe für die kommenden Trainingseinheiten sowie für das Spiel nicht zur Verfügung. Das bisher letzte Bundesliga-Spiel von Magath liegt fast neuneinhalb Jahre zurück.
Magaths Präsenz wird Gewicht beigemessen
Magath war am Sonntagabend als neuer Trainer von Hertha und Nachfolger von Tayfun Korkut engagiert worden. Der erfahrene Coach soll den Club vor dem Abstieg retten. Aktuell ist Hertha auf Platz 17, aber punktgleich mit dem auf Relegationsrang 16 stehenden VfB Stuttgart. Unklar war zunächst, wer Magath vertritt, der einst Bayern München und den VfL Wolfsburg als Trainer zu Meistertiteln führte.
Wie viel Gewicht der Präsenz des als Retter bis zum Saisonende geholten Magath beigemessen wird, zeigten am Donnerstag auch Aussagen von Seiten des Lokalrivalen 1. FC Union. «Das glaube ich schon, dass er da noch was bewegen kann», sagte Trainer Urs Fischer, dessen Team als Tabellenachter die klare Nummer eins in der Hauptstadt ist und am 9. April zum Derby ins Olympiastadion kommt.
Der einzige, der so eine Aufgabe meistern kann
Als Pluspunkt bezeichnete Fischer das Engagement von Athletiktrainer Werner Leuthard (60), den Magath diese Woche zurück nach Berlin holte. Leuthard war in Fischers Zeit beim FC Basel 2016/2017 dort für die Fitness der Spieler zuständig.
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl rechnet mit zusätzlicher Brisanz im Abstiegskampf durch die Verpflichtung von Magath. «Ich finde Felix Magath sehr spannend, seine Erfolge sprechen für ihn, seine Art und Weise ist bekannt», sagte Weinzierl am Donnerstag.
Magaths ehemaliger Schützling Krassimir Balakow sagte in Erinnerung an gemeinsame Zeiten beim VfB Stuttgart im «Kicker»: «Felix Magath ist der Einzige, der so eine Hammeraufgabe meistern kann. Wer sonst würde denn so einen Job überhaupt annehmen?» Der 55 Jahre alte Bulgare ergänzte: «Natürlich gibt es keine Garantien. Aber wenn jemand die Hertha retten kann, dann er.» Umso schwerer dürfte daher der vorläufige Ausfall des neuen Trainers wiegen.