Trotz der hohen Corona-Fallzahlen hat sich Christian Heidel vehement für eine komplette Rückkehr der Zuschauer in die Stadien der Fußball-Bundesliga ausgesprochen.
«Wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, wo wir versuchen, Normalität walten zu lassen. Das betrifft auch den Fußball. Es ist nichts bekannt, dass es Ansteckungen rund um den Fußball gab. Wir müssen es jetzt – so wie es in anderen europäischen Ländern auch der Fall ist – wieder laufen lassen», sagte der Sportvorstand des FSV Mainz 05 am Samstag vor dem Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim dem Pay-TV-Sender Sky.
Derzeit sind bei den meisten Bundesligapartien maximal 10.000 Zuschauer erlaubt. In Mainz waren es am Samstag sogar nur 6800. «Deutschland ist ein bisschen bekannt dafür, dass wir sehr, sehr viel Panikmache walten lassen. Ich genieße eine Atmosphäre wie in Spanien, wie locker man dort damit umgeht. Am Dienstag ist dort die Pandemie beendet», sagte Heidel.
Der 58-Jährige hatte sich nach eigener Auskunft vor zwei Wochen mit dem Virus infiziert und die Quarantäne gerade erst verlassen. «Es wird sich hier und da jemand anstecken, das werden wir nicht verhindern können. Aber wir müssen mit dieser Pandemie leben», sagte Heidel.
Die Mainzer werden am Samstag in Gedenken an die beiden getöteten Polizisten mit Trauerflor spielen. «Da fällt es einem schwer, Worte zu finden. Ich hätte mir auch mal gewünscht, dass 10.000 Menschen auf die Straße gehen und Flagge zeigen», sagte Heidel. Am vergangenen Montag waren eine 24-jährige Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle in der Nähe von Kusel in Rheinland-Pfalz erschossen worden.