Christian Heidel befürwortet Gehaltskürzungen für ungeimpfte Profis, die in Corona-Quarantäne müssen.
Die Jungs kämen nicht zur Arbeit, sie kämen nicht zum Training, warum solle man sie also bezahlen, fragte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln im Streamingdienst DAZN. «Man kann es verhindern, indem man sich impfen lässt. Deswegen finde ich das einen komplett logischen Schritt, den Mainz 05 genau so auch gehen würde», sagte Heidel.
Damit reagierte er auf Berichte über Gehaltskürzungen für Spieler beim FC Bayern München, die sich als Kontaktpersonen mit Corona-Infizierten in Quarantäne befinden. Bei den Mainzern sind nach Aussage von Heidel 98 Prozent der Spieler, Betreuer und Mitarbeiter gegen Covid-19 geimpft. Der Verein sei zu Saisonbeginn schwer von Corona-Fällen betroffen gewesen. Jeder habe erkannt, was das für Auswirkungen haben könne. «Das haben wir unseren Jungs schon sehr früh sehr klar gemacht. Es gab eine sehr, sehr große Einsicht», sagte der Geschäftsführer.
Zugleich wies er Forderungen aus der Politik und insbesondere von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nach einer Impfpflicht für Fußball-Profis zurück. Man diskutiere zwei, drei Stunden über das größte Problem des Landes und anschließend werde darüber geredet, dass in der Branche mit einer über 90-prozentigen Impfquote auch noch die letzten zehn Prozent geimpft werden müssten. «Ich würde mich freuen, wenn unsere Abgeordneten im Bundestag die gleiche Impfquote hätten. Ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn im Bundestag, in den Landtagen auch 2G wäre, so wie wir das hier im Fußball machen», sagte Heidel und fügte an: «Ich glaube, dann würde es allen besser gehen.»