Das im Eiltempo erreichte erste Etappenziel im Premium-Wettbewerb Champions League hat beim FC Bayern München alle mit großem Stolz erfüllt. Vier Spiele, vier Siege, 13:2 Tore – im Gegensatz zur rätselhaften Schwäche im Bundesliga-Alltag ruft der deutsche Serienmeister in Europas Fußball-Königsklasse sein Potenzial regelmäßig ab.
«Es ist nicht selbstverständlich, Spiele in der Champions League mit so vielen Toren und so einer Dominanz zu bestreiten. Das Weiterkommen ist super nach vier Spielen», frohlockte Kapitän Thomas Müller nach dem 4:2 bei Viktoria Pilsen, bei dem die Bayern in den ersten 45 Minuten erneut groß aufspielten. «Chapeau!», sagte Müller zum fixen Achtelfinaleinzug.
«Wir sind happy, dass wir weiter sind in so einer brutal schweren Gruppe. Darüber können wir uns richtig freuen als Mannschaft», betonte auch Sven Ulreich, der den verletzten Manuel Neuer im Tor gut vertreten hatte. Trainer Julian Nagelsmann sprach seiner Mannschaft «ein großes Kompliment» aus. «Wir haben zwölf Punkte aus vier Spielen in der schwersten Gruppe geholt, sind im Achtelfinale und wollen Erster werden», sagte er mit Blick auf die namhaften Gruppen-Konkurrenten Inter Mailand und FC Barcelona, der mit Weltfußballer Robert Lewandowski vor dem Aus steht und wohl in die Europa League absteigen wird. In zwei Wochen können die Bayern im Camp Nou Barças Aus im direkten Duell besiegeln.
Nagelsmann richtet den Blick auf die Bundesliga
In der winzigen Doosan Arena von Pilsen trumpften die Bayern 45 Minuten lang auf und bejubelten vier blitzsaubere Tore von Sadio Mané, Müller und Leon Goretzka, der erstmals in der Champions League doppelt traf. Die nachlässige zweite Hälfte mit den laut Torwart Ulreich «unnötigen Gegentoren» wurde allgemein als Schönheitsfehler eingeordnet.
Nagelsmann richtete den Blick in der tschechischen Nacht umgehend nach vorne. «Jetzt geht es sehr gradlinig in die Vorbereitung auf Freiburg, um auch in der Bundesliga wieder die richtige Richtung einzuschlagen», sagte der Trainer mit Blick auf das Topspiel an diesem Sonntag. Die Personalsituation soll sich bis dahin entspannen, auch der früh ausgewechselte Müller soll dann wieder fit sein. «Alter Rücken», bemerkte der 33-Jährige zu den muskulären Problemen, die ihn am Mittwochabend plötzlich behinderten. «Es ist aus meiner Sicht nichts Schlimmes», beruhigte Müller. Der starke Vorarbeiter Goretzka tönte nach dem «guten Schritt» in Pilsen: «Jetzt wollen wir uns Spiel für Spiel in einen Rausch spielen.»