Glanzlos aber effektiv – Borussia Dortmund hat nach der peinlichen Champions-League-Schlappe von Amsterdam zurück in die Erfolgsspur gefunden.
Auch ohne den verletzten Torjäger Erling Haaland festigte der Revierclub mit dem 3:1 (2:0) bei Arminia Bielefeld den zweiten Rang in der Fußball-Bundesliga. Vor 25.000 Zuschauern in der Schüco-Arena trafen die Routiniers Emre Can (31./Foulelfmeter) und Mats Hummels (45.) sowie Jungstar Jude Bellingham (72.) zum Sieg der Dortmunder. Dagegen sorgte die Arminia trotz des Anschlusstreffers durch Fabian Klos (87./Foulelfmeter) für eine historische Negativmarke: Nie zuvor waren die Ostwestfalen nach neun Bundesliga-Spieltagen noch ohne Sieg.
Angesichts der großen Personalmisere war BVB-Trainer Marco Rose zu personellen Umstellungen gezwungen. Im Vergleich zum Spiel in Amsterdam rutschten Can, Thorgan Hazard, Marin Pongracic und Marius Wolf in die Startelf. Zudem stellte der Coach in der Abwehr auf eine Dreierkette um.
Dieser Umbau bereitete dem BVB sichtlich Probleme. Nur in den ersten Minuten war Torgefahr erkennbar. Dabei setzte sich Neuzugang Donyell Malen gleich zweimal in Szene. Zunächst prüfte der Niederländer Arminen-Keeper Stefan Ortega (7.) mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. Nur eine Minute später setzte er einen Kopfball über das Tor.
Doch die Ostwestfalen, die im bisherigen Saisonverlauf erst viermal trafen, ließen sich davon nicht einschüchtern und fanden immer besser in die Partie. So waren Robin Hack (10.) und Janni Serra (17.) nach einem kapitalen Fehler von Pongracic der Führung nahe.
Es passte ins Bild einer bis dahin schwachen Borussia, dass ein Elfmeterpfiff die glückliche Führung bescherte. Nach einem Foul von Cedric Brunner an Malen verwandelte Can den fälligen Strafstoß sicher.
Dieser Treffer gab der bis dahin verunsicherten Borussia spürbar mehr Sicherheit. Nur vier Minuten später verpasste Kapitän Marco Reus nach einer Flanke von Wolf und einer Fußabwehr von Arminia-Keeper Ortega das mögliche 2:0.
Und doch konnte der BVB beruhigter in die Pause gehen. Einen Abwehrversuch von Arminias Defensivspieler Amos Pieper nach einem Dortmunder Eckball beförderte Hummels, der schon in der vergangenen Saison in Bielefeld getroffen hatte, mit einem sehenswerten Volley ins Netz. Damit erzielte der Dortmunder Abwehrchef seit 2008/09 in jeder Bundesliga-Spielzeit mindestens ein Tor. Das gelang in diesem Zeitraum keinem anderen Spieler.
Auch in der zweiten Halbzeit spielte die Borussia glanzlos, hatte das Geschehen gegen die harmlosen Gastgeber aber sicher im Griff. Auch der Versuch von Arminia-Trainer Frank Kramer, durch die Einwechslung von Klos für mehr Torgefahr zu sorgen, blieb ohne große Wirkung. Allerdings musste der für den angeschlagenen BVB-Stammkeeper Gregor Kobel zur Pause eingewechselte Marwin Hitz bei einem Kopfball von Guilherme Ramos (54.) und einem Schuss von Patrick Wimmer (69.) zweimal in höchster Not klären.
Mit einem sehenswerten Solo und einem gekonnten Abschluss beseitigte Jungstar Belligham (18) dann alle Zweifel am Dortmunder Erfolg. Den von Hummels verursachten Foulelfmeter verwandelte Klos sicher.