Ein Zaubertor von Kapitän Marco Reus und zwei Treffer von Rückkehrer Erling Haaland haben Borussia Dortmund zumindest für einen Tag die Bundesliga-Spitze beschert.
Mit dem 3:1 (1:0) über den FSV Mainz zog das Team von Trainer Marco Rose an den beiden führenden Teams aus München und Leverkusen vorbei, die sich am Sonntag im Ligagipfel gegenüberstehen.
Ein sehenswerter Schuss aus 15 Metern von Reus (3. Minute) in den Torwinkel, ein verwandelter Handelfmeter von Haaland (54.) und ein Last-Minute-Treffer des Norwegers (90.+4) waren für den BVB vor 63.812 Zuschauern im Signal Iduna Park der Lohn für eine konzentrierte Vorstellung, die Mut für das Champions-League-Spiel am Dienstag bei Ajax Amsterdam macht. Dagegen mussten die Mainzer die dritte Niederlage in Serie hinnehmen. Daran konnte auch der später Treffer von Jonathan Burkardt (87.) nichts ändern.
Die Rückkehr von Haaland, der in den vergangenen drei Spielen gegen Mönchengladbach (0:1), Sporting Lissabon (1:0) und den FC Augsburg (2:1) wegen einer Oberschenkelprellung gefehlt hatte, sollte das Spiel der Borussia beflügeln. «Er wollte unbedingt spielen, ist aber noch nicht bei 100 Prozent», kommentierte Trainer Rose vor der Partie.
Doch auch ohne die direkte Mithilfe von Haaland erwischte die Borussia einen Start nach Maß. Gleich der erste Schuss auf das gegnerische Tor bescherte die Führung. Eine Flanke von Thomas Meunier fand mit Mainzer Mithilfe den Weg zu Kapitän Reus, der den Ball in sehenswerter Manier aus 15 Metern in den rechten Torwinkel beförderte. Damit war die bisher beste Bundesliga-Abwehr bereits nach drei Minuten bezwungen.
Trotz des frühen Rückstandes setzten die Gäste weiter auf ihre defensive Taktik. Das erwies sich als kluger Schachzug. Immerhin gelang es ihnen, die Partie zu beruhigen und den Angriffselan des BVB zu stoppen. Nur bei einem Schuss von Reus (21.) aus 18 Metern knapp neben das Tor nach Zuspiel von Haaland (21.) näherte sich das Rose-Team einem weiteren Treffer an – und das bei einem Ballbesitz von fast 80 Prozent für den BVB in der 1. Halbzeit.
Erst wenige Sekunden vor der Pause geriet die FSV-Deckung nochmal gehörig ins Wanken. Erst rettete Keeper Robin Zentner in höchster Not gegen Haaland, dann klärte Abwehrspieler Moussa Niakhaté kurz vor der Torlinie.
Die intensive Arbeit nach hinten hinderte die Mainzer aber daran, selbst etwas für das Offensivspiel zu tun. So blieb BVB-Torhüter Gregor Kobel bis zu Pause nahezu beschäftigungslos, weil alle Konterversuche der Gäste erfolglos blieben.
Die 2. Halbzeit begann für den BVB ähnlich erfolgreich wie die 1. Nach einem Handspiel von Silvan Widmer entschied Schiedsrichter Daniel Schlager mit Hilfe des Videoschiedsrichters auf Strafstoß. Und diese Chance auf seinen achten Saisontreffer ließ sich Haaland nicht nehmen.
Die Gegenwehr der kampfstarken Mainzer war damit aber noch nicht erloschen. Nur wenige Minuten nach dem 0:2 verpasste Karim Onisiwo (62.) die große Chance zum Anschlusstreffer, als er den Ball freistehend nicht nur über BVB-Keeper Kobel, sondern auch über das Tor hob. Auch in den folgenden Minuten suchte der FSV seine Chance, wurde aber mit dem Treffer des eingewechselten Burkardt zu spät belohnt. So muss der BVB weiter auf das erste Bundesliga-Spiel ohne Gegentor warten. Alle Zweifel am verdienten Sieg der Borussia beseitigte dann Haaland mit seinem Treffer in der Nachspielzeit.