Hans-Joachim Watzke sieht einen Vereinswechsel von Erling Haaland zum Ende dieser Saison nicht als ausgemachte Sache.
«Es ist noch nicht entschieden, ob er im Sommer wirklich geht», sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund im «Doppelpass» bei Sport1 ungeachtet der anhaltenden Meldungen über eine Ausstiegsklausel für den Norweger in Höhe von 75 Millionen Euro. Ob diese Klausel für das kommende Jahr wirklich existiert, wollte Watzke nicht kommentieren: «Ich habe noch niemals in meinem Leben über Vertragsinhalte von Spielern geredet.»
Seine Aussage aus dem Jahr 2012, dass es in Dortmund künftig keine Verträge mehr mit Ausstiegsklauseln geben wird, sei mittlerweile unzeitgemäß: «Es gibt ganz wenige Sätze in diesem Leben, die für alle Zeiten in Stein gemeißelt sind. Wenn du kein Betonkopf bist, musst du merken, dass sich die Welt verändert hat. Ich würde heute niemals wieder sagen, es würde niemals ein Spieler des BVB eine Ausstiegsklausel haben. Es ist dem Prozess des Lebens geschuldet, dass man sich nach neun Jahren einfach neu definiert.»
Nach Einschätzung von Watzke wird Haaland «irgendwann sowieso bei einem der besten Vereine der Welt spielen. Aber er hat noch so viel Zeit», kommentierte er. «Robert Lewandowski war nach seinem Wechsel von Lech Posen vier Jahre bei uns, bevor er zum FC Bayern ging.» Für den Fall eines Abgangs von Haaland versprach Watzke schnelle Abhilfe: «Auf eines können sich unsere Leute verlassen. Wir werden einen finden», sagte Watzke mit Verweis auf die erfolgreiche Entwicklung des BVB von Talenten in den vergangenen Jahren.
DFL-Wechsel nicht geplant
Watzke drängt es nicht zu einem Wechsel auf den Posten des Aufsichtsratschefs bei der Deutschen Fußball Liga. «Dass ich es anstrebe, das ist ein Tick zu viel», sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund im «Doppelpass». Sollte aber Peter Peters seine Ämter bei der DFL aufgeben wollen und es eine Vakanz im Ligaverband geben, «dann denke ich drüber nach. Momentan denke ich gar nicht drüber nach», versicherte Watzke. «Ich weiß, dass es eine Verantwortung gibt. Man kann nicht immer nur meckern», fügte der 62-Jährige hinzu.
Die DFL-Spitze steht ohnehin vor einem Umbruch. Der langjährige Liga-Chef Christian Seifert hat seinen Rückzug angekündigt, zu Beginn des nächsten Jahres rückt Donata Hopfen an die Spitze der Geschäftsführung. Aufsichtsratschef Peters wird als Anwärter auf das Amt des Präsidenten beim Deutschen Fußball-Bund gehandelt, den er derzeit interimsweise gemeinsam mit Rainer Koch führt.
Watzke indes betonte: «Peter Peters hat noch nirgendwo gesagt, dass er nicht mehr will.» Er selbst würde ohnehin am liebsten beim BVB bleiben. «Das ist für mich ein Traumjob. Ich liebe diesen Job, ich liebe diesen Verein», sagte Watzke. Wegen der Folgen der Corona-Krise hatte er seinen eigentlich für 2022 avisierten Ausstieg bei den Dortmundern verschoben und seinen Vertrag bis zum 31. Dezember 2025 verlängert.