Jonathan Burkardt hatte eine Idee – aber die falsche. Der junge Angreifer des FSV Mainz 05 zielte bei seinem Foulelfmeter frech in die Mitte des Tores, aber Bayern Münchens Torwart Sven Ulreich spielte nicht mit.
Der 34-Jährige hatte vielmehr in der Spielvorbereitung sehr gut aufgepasst. «Bei ihm war es auffällig, dass er häufiger in die Mitte schießt», berichtete Ulreich nach dem 6:2 seiner Bayern über das Videostudium der Mainzer Elfer-Schützen.
«Daraus wird auch ein Johnny Burkardt lernen, dass nicht jeder Torwart hechtet. Er war sich sicher, dass Ulreich springt», berichtete der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt, der mit Burkardt über die Szene beim Stand von 0:3 gesprochen hatte.
Sie passt zur bisherigen Saison des 22-jährigen Burkardt, der in dieser Saison weiter auf sein erstes Tor in der Bundesliga wartet und nach kleineren Verletzung um seine frühere Topform ringt. Pech hatte der U21-Nationalspielervor seinem Fehlschuss vom Punkt allerdings auch mit einem Lattenknaller. Sein Trainer rückte darum lieber die ermutigende Leistung seines Offensivspielers in den Fokus. «Ich bewerte eher, dass er gut gespielt hat als den Elfmeter», sagte Bo Svensson.
Burkardt zählte mit elf Toren zu den Entdeckungen der vergangenen Saison. Er wurde sogar als Kandidat fürs A-Team und die WM in Katar gehandelt. Am Samstag saß Bundestrainer Hansi Flick in der Allianz Arena auf der Tribüne. Das interessierte Burkardt freilich «nicht so sehr», wie er beim TV-Sender Sky sagte. Als ernsthaften WM-Kandidaten sieht er sich gerade nicht. «Ich glaube, nach der Hinrunde sollten die Hoffnungen sehr, sehr klein sein», sagte der junge Mainzer Angreifer.