Das fade 0:0 zwischen Mainz 05 und Union Berlin werden die meisten Beteiligten schnell wieder vergessen – nicht aber Urs Fischer. Für den Schweizer steckten in der Bundesliga-Nullnummer inmitten großer Hitze viele Ansätze.
«Ich freue mich in erster Linie auf die Analyse», antwortete der Union-Trainer auf die Frage, ob er der Partie gegen Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig bereits entgegenfiebere. Der Schweizer will sich noch nicht mit Timo Werner, Christopher Nkunku und Co. befassen, sondern zunächst mal mit der dürftigen Offensive seines Teams. «Es gibt noch ein bisschen was zu tun bis dahin», sagte Fischer.
Am nächsten Samstag sollen die Aussichten in jeglicher Hinsicht besser werden: Sowohl in Augsburg, wo die Mainzer (15.30 Uhr) gastieren, als auch in Berlin beim Duell zweier Europacup-Teilnehmer (18.30 Uhr) werden kühlere Temperaturen und angenehmeres Fußballwetter erwartet. «Ich spiele auch lieber bei zehn Grad weniger», sagte Unions Abwehrspieler Robin Knoche nach dem Hitzeduell am Sonntag.
Union und Mainz voll im Soll
Es sind zwar erst zwei Spieltage absolviert, aber mit vier Zählern und einer stabilen Defensive dürften Union und Mainz auch in dieser Bundesliga-Saison Kandidaten für eine sorgenfreie Spielzeit sein. Mainz-Coach Bo Svensson berichtete von großem Konkurrenzkampf in seinem Team und Entscheidungen, die «mir weh tun». Dennoch haben die Rheinhessen keine großen Weggänge bis Ende August mehr eingeplant: Ersatzkeeper Finn Dahmen soll trotz des Interesses von Augsburg bleiben, Leandro Barreiro soll gehalten werden und auch Marlon Mustapha ist kein Kandidat für eine Leihe.
Die am Sonntag eher lahme Mainzer Offensive beleben könnte Jonathan Burkardt. Der U21-Kapitän und WM-Kandidat dürfte nach einer Muskelverletzung in Augsburg wieder einsatzfähig sein. «Es sieht sehr gut aus. Er war kurz davor, schon für dieses Spiel ein Thema zu sein», sagte Svensson. Offen ist, ob Burkardt direkt neben Karim Onisiwo stürmt oder zunächst als Joker fungiert. Zur Situation der Mainzer sagte Sportdirektor Martin Schmidt zusammenfassend: «Defensiv kann man ein Kränzchen binden, offensiv müssen wir durchschlagskräftiger werden.»